Netzwerk verbreitet queerfeindliche Desinformationen in Afrika
Absender kamen auch aus amerikanischen Bildungsorganisationen
Ein klandestines, konservatives Netzwerk aus Grossbritannien und den USA verbreitet geplant Desinformation und fördert Homophobie in Afrika. LGBTIQ-Organisationen sind empört.
Wie openDemocracy veröffentliche, enthüllen durchgesickerte E-Mails die neokolonialen Taktiken der Organisation «Agenda Europe». Tausende Nachrichten würden zeigen, wie die Mitglieder daran arbeiten, die Rechte von Queers in der Region Ostafrika zurückzudrängen.
Dafür würden sie Desinformationen verbreiten, Kampagnen planen und Lobbyarbeit bei Führungspersönlichkeiten in ganz Ostafrika betreiben. Die bis zu elf Jahre alten Emails zeigen, dass das Netzwerk auf hunderte Personen anwuchs, die beispielsweise fälschlicherweise deklarierten, dass LGBTIQ-Aktivist*innen in Schweden sich gleichzeitig für die Legalisierung von Nekrophilie und Inzest einsetzen würden. An anderer Stelle wurden die Menschen in Afrika als unmündig verunglimpft.
Einer der Absender soll Stefano Gennarini sein, Vizepräsident für Rechtswissenschaften am Centre for Family and Human Rights (C-Fam) – einer US-Organisation, die vom Southern Poverty Law Centre (SPLC) als «queerfeindliche Hassgruppe» eingestuft wird. Auch der Direktor des C-Fam, Austin Ruse, sei im Netzwerk Agenda Europe aktiv gewesen.
«Diese beschämende Einmischung von westlichen Homophoben und Frauenfeinden ist ein gefährlicher Angriff auf die Freiheit und das Wohlergehen gefährdeter Gemeinschaften», reagierte die Peter Tatchell Foundation empört und forderte dazu auf, das Vorgehen zu stoppen.
Oft werden Neokolonialismus und Queerfeindlichkeit miteinander verbunden, um dadurch die Demokratie zu schwächen – und das spiegelt sich auch in der aktuellen politischen Situation wieder.
Mindestens 31 von 54 afrikanischen Ländern kriminalisieren gleichgeschlechtliche Liebe, zunehmend werden drakonische Anti-LGBTIQ-Gesetze erlassen. Das 2023 verabschiedete Gesetz in Uganda zählt zu den härtesten Anti-LGBTIQ-Richtlinien weltweit (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
News
Dresden erhält Gedenkort nach homofeindlichem Anschlag von 2020
Bei dem Angriff am 4. Oktober 2020 hatte der Täter in Dresden auf zwei schwule Touristen eingestochen, einer der Männer starb kurz darauf. Nun wurde eine Gedenktafel am Tatort eingeweiht.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Politik
News
Erneute Attacke auf schwules Anti-Gewalt-Projekt Maneo
Erst am Sonntag früh wurde in Schöneberg eine Fensterscheibe des schwulen Anti-Gewalt-Projekts Maneo beschädigt. Nun gibt es einen neuen Angriff.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
Deutschland
Teenager verprügelt: Zusammenhang mit CSD Görlitz?
Nach dem CSD in Görlitz wird ein 14-Jähriger attackiert. Die Polizei prüft, ob der Angriff mit der Demo oder den Gegenprotesten zusammenhängt.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News
People
Ganz nah dran an der LGBTIQ-Community: Kate Winslet wird 50
Zuletzt hat sie in einer grossen lesbischen Rolle geglänzt, während ihr Sohn Joe im schwulen Liebesfilm «Bonus Track» brillierte.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Lesbisch
Film