Nach Mord an trans Mädchen: Gericht kündigt lebenslange Strafe an
Die schuldig gesprochenen Teenager*innen sollen die Tat über Monate geplant haben
In Grossbritannien sind zwei Jugendliche des Mordes an einem 16 Jahre alten trans Mädchen schuldig gesprochen worden. Die Jugendlichen sollen die Tat monatelang geplant haben.
Es passierte in dem Dorf Culcheth. Am Samstagnachmittag stachen zwei Teenager in einer gut besuchten Parkanlage auf Brianna Ghey ein. Wenig später fanden Passant*innen die schwerverletzte 16-Jährige am Wegesrand und verständigten den Notruf. Doch als die Rettungskräfte eintrafen, war das Mädchen bereits ihren Verletzungen erlegen.
Die jugendlichen Tatverdächtigen konnten bereits wenige Tage später festnehmen werden. Beide stammen wie Brianna aus der Gegend um Manchester. Früh sprich die Polizei von einem «gezielter Angriff» (MANNSCHAFT berichtete).
Nun wurden die zwei mittlerweile 16-Jährigen des Mordes an dem trans Mädchen schuldig gesprochen. Sie sollen 28 Mal mit einem Jagdmesser auf Briannas Kopf, Hals und Brust eingestochen haben. Die Geschworenen am Manchester Crown Court berieten sich für die Urteilsfindung nur vier Stunden und 40 Minuten. Das Strafmass soll im Februar verkündet werden. Allerdings erklärte die Richterin, dass sie wahrscheinlich eine lebenslange Haft verhängen werde.
Der Junge und das Mädchen sollen über Monate an dem Mordplan gearbeitet und eine Liste mit möglichen Opfern erstellt haben, bevor sie sich schliesslich für Brianna entschieden. Beide haben sich derweil in dem Prozess gegenseitig den Mord zugeschoben.
Der Staatsanwaltschaft zufolge hatten die beiden Hunderte Nachrichten ausgetauscht, in denen sie Mord- und Folterfantasien sprachen. Das Mädchen gab ausserdem zu, dass die sich gerne Videos über Serienmörder, Mord und Folter ansah.
«Zu wissen, wie verängstigt mein sonst so furchtloses Kind gewesen sein muss, als sie allein in diesem Park mit Menschen war, die sie ihre Freunde nannte, wird mich für immer verfolgen», sagte die Mutter von Brianna Ghey. Sie rief aber auch zu Empathie und Mitgefühl für die Eltern der verurteilten Teenager auf, da diese ebenfalls ein Kind verloren hätten. Eine*r der Richter*innen sprach ihr deshalb ein Lob für ihre «Stärke und Menschlichkeit» aus.
Mit seinem Coming-out sorgte Josh Cavallo 2021 für eine neue queere Sichtbarkeit im Fussball. Jetzt wandte sich der 24-Jährige aufgrund der vielen Hassnachrichten, die ihn täglich erreichen, erneut an die Öffentlichkeit (MANNSCHAFT berichtete).
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