Nach Diebstahl-Verdacht – Männer homofeindlich beleidigt
Es passierte in der Nacht auf Samstag in Berlin-Mitte
In der Nacht zum Samstag sollen drei Männer (22, 24, 26) in Mitte homofeindlich beleidigt worden sein. Vorher hatten sie zwei Männer des Diebstahls verdächtigt.
Eigenen Angaben zufolge befanden sich die beiden 22 und 26 Jahren alten Männer gemeinsam mit einem Bekannten gegen 2.30 Uhr auf dem Gehweg in der Brunnenstrasse und sollen von zwei Männern mehrfach homophob beleidigt worden sein. Alarmierte Einsatzkräfte überprüften die Männer im Alter von 24 und 28 Jahren, die nach Feststellung der Personalien weiterziehen konnten.
«Die Beschimpfung als Schwuchtel fällt unter Hasskriminalität»
Die Tatverdächtigen waren zuvor von den beschimpften Männern und ihrem Begleiter eines Handydiebstahls verdächtigt worden. Der Verdacht bestätigte sich jedoch nicht. Die weiteren Ermittlungen übernahm der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin.
Im vergangenen Jahr wurden laut MANEO, dem schwulen Anti-Gewalt-Projekt in Berlin, insgesamt 559 Fälle mit homo- und transphobem Hintergrund in Berlin erfasst. Damit hat sich die Anzahl der registrierten Fälle gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel (32%) bzw. 177 Fälle erhöht (MANNSCHAFT berichtete). In keinem Jahr zuvor wurden laut MANEO so viele Fälle von Gewalt gegen LGBTIQ in der Hauptstadt erfasst wie in 2019.
Zu den Bezirken, in denen LGBTIQ-feindliche Übergriffe am häufigsten vorkommen, zählten laut MANEO die Regionen Schöneberg, Neukölln und Mitte.
So hat etwa auch die Gewalt gegen Lesben leicht zugenommen. Seit dem 1. Januar 2017 wurden demnach 43 Fälle registriert, bei denen es sich um die Delikte Körperverletzung, Gefährliche Körperverletzung, Schwerer Raub und Beleidigung handelt (MANNSCHAFT berichtete).
Am gestrigen Samstag zogen etwa 4000 Teilnehmer*innen beim Dyke March durch die Hauptstadt. Das Motto, angelehnt an die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, lautete: Wir sind ein Haushalt.
https://www.instagram.com/p/CDEzUaXl9pA/
Das könnte dich auch interessieren
News
Trump stellt schwulen US-Botschafter für Belgien ab
Der designierte Präsident Donald Trump hat einen neuen US-Botschafter in Belgien ernannt. Seine Wahl scheint auf den ersten Blick verwunderlich
Von Newsdesk Staff
News
FPÖ hetzt gegen trans-freundlichen Kindergarten
FPÖ und Queers – das passt selten zusammen. Einen neuesten Beleg lieferte die rechtspopulistische Partei nun, indem sie einer LGBTIQ-freundlichen Einrichtung das Geld streichen will.
Von Newsdesk Staff
TIN
Österreich
Bildung
News
Klagen abgewiesen: Ghana macht Weg für Anti-LGBTIQ-Gesetz frei
Ghana plant eines der restriktivsten queerphoben Gesetze Afrikas einzuführen. Rechtlich wurde dafür nun der nächste Schritt getan.
Von Newsdesk Staff
International
USA
Schüsse an US-Schule: Polizei geht nicht auf Trans-Gerüchte ein
Nach einer Schiesserei an einer christlichen Schule gehen Gerüchte herum über die Geschlechtsidentität der angeblichen Schützin. Die Polizei bittet die Öffentlichkeit, von Spekulationen abzusehen.
Von Newsdesk/©DPA, Greg Zwygart
News
TIN
International