«Diese Transgender-Leute sind mir wirklich von tiefster Seele zuwider»
Zeman kann auch dem ungarischen Gesetz gegen LGBTIQ etwas abgewinnen
Der Präsident von Tschechien, Milos Zeman, hat mit negativen Äusserungen über trans Menschen Empörung ausgelöst. Zeman kritisierte geschlechtsangleichende Operationen und ein für Anfang August geplantes queeres Festival in Prag in einem Interview mit dem Fernsehsender CNN Prima News scharf.
Vertreter*innen der LGBTIQ-Gemeinde in Tschechien beschuldigten Zeman, Hass zu verbreiten. Äusserungen wie diese würden sich negativ auf die psychische Gesundheit von Queers auswirken.
Wer eine geschlechtsangleichende Operation vornehmen lasse, begehe «die Straftat der Selbstverstümmelung», sagte Zeman in dem Interview. «Jeder medizinische Eingriff ist ein Risiko – und diese Transgender-Leute sind mir wirklich von tiefster Seele zuwider», so der 76-Jährige.
In Tschechien findet Anfang Oktober eine Parlamentswahl statt. Zeman kündigte an, persönlich die populistische ANO (tschechisch für «Ja») von Ministerpräsident Andrej Babis wählen zu wollen. Aktuelle Umfragen sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der liberalen Piratenpartei voraus, die sich unter anderen für die freie Wahl der Geschlechtsidentität einsetzt.
Über das LGBT-Festival «Prague Pride», das in diesem Jahr vom 2. bis 8. August stattfindet, sagte Zeman: «Wenn ich etwas jünger wäre, würde ich eine riesige Demonstration von Heterosexuellen in Prag organisieren, (…) um allen zu zeigen, wie sinnlos das ist.»
Zeman zeigte zudem Verständnis für das ungarische Anti-LGBTIQ-Gesetz, das von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als «Schande» bezeichnet wurde (MANNSCHAFT berichtete).
Davon abgesehen erkennt Tschechien die Adoption eines Kindes durch ein in den USA lebendes schwules Paar vor einem US-Gericht nicht an. Das gab das Oberste Gericht mit Sitz in Brünn (Brno) kürzlich bekannt (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Justiz
«Heimtückischer» Mordversuch in Thüringen: Brutale Attacke bei Sexdate
Zwei Männer verabreden sich über eine Internetplattform zum Sex, doch die Situation eskaliert: Wegen versuchten Mordes steht ein 25-Jähriger nun vor dem Landgericht Gera.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Brandenburg
Schwerer Raub beim Date: Erste Tatverdächtige ermittelt
Verabredet über eine schwule Dating-App: Nachdem ein 71-Jähriger von mehreren Personen gemeinschaftlich geschlagen, getreten und beraubt worden sei, konnte die Polizei erste Tatverdächtige ermitteln.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Dating
Sport
Caster Semenya kriegt vor Gericht teilweise recht
Die südafrikanische Läuferin Caster Semenya hat vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen die Schweiz teilweise gewonnen.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Schweiz
International
Deutschland
Abgeordnete müssen Pride-Flaggen aus Büros im Bundestag entfernen
Nachdem Julia Klöckner (CDU) das Hissen vor dem Bundestag zum Berliner CSD untersagt hatte, berichten nun mehrere Abgeordnete davon, dass sie von der Bundestagsverwaltung aufgefordert worden seien, Regenbogenflaggen aus ihren Büros zu entfernen.
Von Newsdesk Staff
News
Politik
Pride