«Massiver Spendeneinbruch»: Aids-Hilfe beider Basel muss sparen
Unter anderem wird die Beratung für trans Menschen reduziert
Wie die Aids-Hilfe beider Basel (AHbB) mitteilte, gab es einen massiven Einbruch der Spendeneinnahmen. Vorsorglich wurden deshalb diverse Sparmassnahmen beschlossen.
«Vor dem Hintergrund verschiedener globaler Katastrophen ist die Spendenbereitschaft zur Förderung sexueller Gesundheit massiv eingebrochen», erklärte die Aids-Hilfe beider Basel (AHbB) am 28. November 2023. Da sich die Organisation zu einem Drittel aus Spenden von Stiftungen und Privatpersonen finanziere und erst per 2026 neue Leistungsverträge mit den Kantonen verhandelt werden können, ergreife der Vorstand fürs Budget 2024 vorsorgliche Sparmassnahmen.
So sollen die regelmässigen Informationen zu Angeboten, Anlässen oder dem Jahresbericht künftig vermehrt online kommuniziert werden. Damit werden nicht nur Kosten für Papier, Druck und Porti gespart, sondern auch der ökologischen Fussabdruck des Vereins reduzier und dem digitalen Fortschritt Rechnung getragen werden, teilte die Aids-Hilfe mit.
Weiter soll sich mehr auf die Kernaufgaben konzentriert werden. Diese sind sind in den Leistungsverträgen mit den Kantonen festgelegt und umfassen beispielsweise die persönliche Beratung von Menschen mit HIV, den Betrieb des Checkpoints oder die aufsuchende Präventionsarbeit.
Die AHbB sei aber bestrebt, ihre Angebote laufend an die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen anzupassen. Die vor zwei Jahren aufgrund grosser Nachfrage eingeführte Beratung für trans Menschen, die sich seither grosser Beliebtheit erfreute, müsse allerdings wegen fehlender Subventionen ab Januar 2024 vorerst reduziert werden.
«Wir bedauern sehr, stossen unsere Expansionspläne an finanzielle bzw. politische Grenzen. Die für die Region einzigartige und für die Community wichtige Transberatung können wir in ihrer heutigen Form finanziell nicht weiter stemmen. Wir werden die Ausweitung des Angebots zu gegebener Zeit wieder prüfen», sagte Präsident Dario Stagno in der Mitteilung. «Die AHbB ist sich ihrer Verantwortung für die Community bewusst – deshalb war es uns wichtig, das Angebot nicht ganz abzuschaffen.»
Entlassungen und Lohnkürzungen sollen derweil vermieden werden. «Wir können es uns im umkämpften Arbeitsmarkt nicht leisten, unsere erfahrenen Mitarbeitenden zu verlieren», erklärte Stagno. Bis auf weiteres könne sich die AHbB jedoch nicht an Weiterbildungskosten beteiligen. Ausserdem wird die bestehende Lehrstelle im Sommer 2024 nicht neu besetzt. Durch die Budgetanpassungen erwarte der Vorstand der AHbB, den Betrieb bis Ende 2025 gesund weiterführen zu können.
Anlässlich des Welt-Aids-Tags am 1. Dezember findet derweil dieses Jahr am Vorabend, dem 30. November 2023, um 20.30 Uhr ein Filmabend mit anschliessender Podiumsdiskussion statt. Gezeigt wird «The Nomi Song», ein Film über Klaus Nomi, einem der ersten prominenten Menschen, die an den Folgen einer HIV-Infektion gestorben sind.
Vor 40 Jahren wurde in Berlin die Deutsche Aidshilfe gegründet. Es begann mit einem Telefon in einer Büroküche in Berlin (MANNSCHAFT berichtete).
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