Die Macrons verklagen Podcasterin nach Transgender-Gerüchten wegen Verleumdung
Der französische Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte haben am Mittwoch eine Verleumdungsklage gegen die rechtsgerichtete US-Podcasterin Candace Owens eingereicht. Das berichtet France 24. Owens hatte wiederholt behauptet, die Frau des Präsidenten sei als biologischer Mann geboren.
Die Macrons erklärten, Owens' Behauptungen seien darauf ausgerichtet gewesen, sie zu schikanieren, ihnen Schmerz zuzufügen und Aufmerksamkeit zu erregen.
Die 218 Seiten starke Klage gegen Candace Owens, die Millionen Follower*innen auf X und YouTube hat, wurde von den Macrons beim Obersten Gerichtshof von Delaware eingereicht und fordert ein Schwurgerichtsverfahren sowie eine nicht näher festgelegte Strafzahlung.
In einer Erklärung ihres Anwalts erklärten die Macrons, sie hätten die Klage eingereicht, nachdem Owens wiederholt Aufforderungen zur Rücknahme falscher und verleumderischer Aussagen in ihrer achtteiligen YouTube- und Podcast-Serie «Becoming Brigitte» ignoriert habe.
«Owens' Verleumdungskampagne zielte eindeutig darauf ab, uns und unsere Familien zu schikanieren und ihnen Leid zuzufügen sowie Aufmerksamkeit und Bekanntheit zu erlangen», sagten sie.
Der Anwalt des Präsidentenpaares sagte dem Sender CNN, dass man Owens ein Jahr lang gebeten habe, die Behauptungen zurückzuziehen. «Wir haben ihr jede Gelegenheit gegeben, von diesen Behauptungen zurückzutreten, aber sie hat sich geweigert. Wir hoffen aufrichtig, dass diese Klage die Sache richtigstellt und diese Verleumdungskampagne ein für alle Mal beendet.»
In der Klage wird Owens vorgeworfen, ihren beliebten Podcast genutzt zu haben, um nachweislich Lügen über die Macrons zu verbreiten, darunter, dass Brigitte Macron als Mann geboren wurde, dass sie Blutsverwandte sind und dass Macron im Rahmen einer CIA-Operation zum französischen Präsidenten gewählt wurde.
Erst Anfang des Monats hatte sich die Frau des Präsidenten rechtlich gegen ähnliche Falschaussagen gewehrt. Zwei YouTuberinnen hatten in einem Video fälschlicherweise behauptet, Brigitte Macron sei eine trans Frau. Ein Berufungsgericht sprach sie später frei.
Macron ist seit 2017 Präsident. Im Wahlkampf waren Gerüchte aufgetaucht, er führe mit seiner Frau eine Scheinehe und sei in Wahrheit schwul (MANNSCHAFT berichtete). Die Behauptung war auf der prorussischen Propagandaseite Sputnik aufgegriffen worden und verbreitete sich daraufhin in der ganzen Welt. Der konservative französische Abgeordnete Nicolas Dhuicq hatte in dem Interview zu Macron erklärt: «Hinter ihm steht eine sehr wohlhabende Gay-Lobby. Das sagt alles.» Seit damals kursieren auch die Trans-Gerüchte über Brigitte Macron.
Berlins U-Bahnhof Bundestag ist jetzt regenbogenbunt: «Helfen beim Flagge zeigen.» Nach Angaben eines BVG-Sprechers wurden auch andere Stationen dekoriert (MANNSCHAFT berichtete).
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