Männer*-Akademie informiert zu Rassismus in queeren Communitys

Vortrag über die Mechanismen hinter diskriminierendem Verhalten

(Symbolbild: Dustin Humes/Unsplash)
(Symbolbild: Dustin Humes/Unsplash)

Rassismus macht auch vor der queeren Community nicht halt. Diversity-Trainer*in Naim Balıkavlayan erklärt die Mechanismen hinter diskriminierendem Verhalten.

«Wir sind Menschen, geprägt von mannigfaltigen Stereotypen und Vorurteilen und leben nunmal in einer Gesellschaft, die unbeabsichtigt oder unbewusst Menschen privilegiert, die der unausgesprochenen Norm von ‚Deutsch-Sein‘ entsprechen», erklärt Balıkavlayan, der mit der interaktiven Veranstaltung Menschen für bestehende Probleme sensibilisieren möchte.

Am Dienstag, dem 14. Februar, ab 19.30 Uhr möchte er im schwul-queeren Zentrum SUB in der Müllerstrasse 14 in München aufzeigen, wie oft Rassismus im Alltag vorherrscht – ob nun offensichtlich, subtil oder ungewollt (MANNSCHAFT+). Auch in Gemeinschaften, die selbst Diskriminierung erfahren. Der Live-Stream läuft parallel auf der SUB-Facebook-Seite.

Sich Rassismen zu bedienen, sich unbewusst rassistisch zu verhalten oder vom rassistischen System zu profitieren, sagt Balıkavlayan, mache nicht per se zu Rassist*innen. Diese Schubladen würden hingegen Orientierung und Sicherheit geben. «Es geht immer um Macht», sagt Balıkavlayan und betont, dass die Kombination aus Stereotypen, Vorurteilen plus Privilegien, dazu führen könne, dass Personen andere diskriminieren, die im Hinblick auf die gesellschaftliche Stellung deprivilegiert sind.

Durch ein Bewusstmachen der eigenen Voreingenommenheit und ein sich ständiges Fortbilden, könne dem aber entgegen gewirkt werden. «Wenn wir wollen, dass sich alle Mitglieder unserer Gesellschaft wohl- , aufgehoben und repräsentiert fühlen – ungeachtet dessen, ob sie einen migrantischen Hintergrund haben oder nicht – müssen wir Chancengerechtigkeit fördern und für eine authentische Art von Inklusion sorgen. Wir müssen überall dort, wo Gesellschaft entsteht, Vielfalt entwickeln», sagt Balıkavlayan.

Weiter fordert er: «Mitgefühl allein für rassifizierte Personengruppen reicht dafür nicht. Es braucht strukturelle Veränderungsprozesse.“

Das SUB ist das Schwule Kommunikations- und Kulturzentrum Münchens. Seit 1986 setzt sich der Verein für die Belange schwuler, inzwischen auch bisexueller und queerer Männer* sowie von trans Personen ein. Das schwul-queere Zentrums Münchens bietet psychosoziale Beratung, Programme zur sexuellen Gesundheit und beherbergt die LGBTIQ-Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt Strong! Ausserdem betreibt das Sub ein Café, in dem regelmässig Kulturveranstaltungen stattfinden. Die Männer*-Akademie ist ein Angebot der Beratungsstelle im SUB.

Wie in jedem Wintersemester halten Expert*innen jeden zweiten Dienstag im Monat Vorträge zur Männer*-Gesundheit. Die Teilnahme ist ohne Anmeldung und kostenlos möglich.

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