Auf Luziwuzis Spuren: Conchita Wurst singt in der schwulen Sauna
Nächste Woche geht es los!
Eine der berühmtesten schwulen Saunen der Welt geht neue Wege. Im Wiener «Kaiserbründl» werden jetzt auch Konzerte veranstaltet. Conchita Wurst tritt dort auf. Zuvor und danach gibt es exklusive Führungen für alle Konzertgäste.
Das Kaiserbründl in der Wiener Innenstadt gehört zu den berühmtesten schwulen Saunen der Welt. Denn die Einrichtung blickt auf eine lange Geschichte zurück. Schon in der österreichisch-ungarischen Monarchie ging es in dem Wellness-Tempel rund. Früher hiess die Einrichtung Wiener Centralbad und wurde als elegantestes Bad Wiens bezeichnet.
Dort trieb sich unter anderem der schwule Erzherzog Ludwig Viktor von Österreich (1842-1919), besser bekannt als «Luziwuzi», herum. Er war der jüngste Bruder des österreichisch-ungarischen Kaisers Franz Joseph. Luziwuzi war nie verheiratet. Auf Bildern ist er in Frauenkleidern zu sehen. Um ihn und seine Liebschaften ranken sich zahlreiche Legenden.
Im Zuge der Corona-Krise und den hohen Energiepreisen ist der Betrieb einer schwulen Sauna nicht einfacher geworden. In Wien musste die schwule Sportsauna schliessen. Auch das Nachfolgeprojekt scheiterte. Das traditionsreiche «Kaiserbründl» erweitert seine Aktivitäten und veranstaltet auch Konzerte. Kommende Woche, am 24. September, treten dort Tom Neuwirth - besser bekannt als Conchita Wurst - und Martin Zerza mit ihrem Programm «Frau Thomas & Herr Martin» auf. Neuwirth und Zerza bezeichnen sich als «beste Freunde». Vor und nach dem Konzert wird es exklusive Führungen für die Konzertgäste geben. Damit können alle Interessierte das mehrstöckige, verwinkelte und geheimnisvolle Labyrinth der Sauna-Anlage besichtigen.
Conchita Wurst hat sich bereits in der Vergangenheit mit Luziwuzi und dem Wiener Centralbad beschäftigt. So spielte die Eurovision-Siegerin in Wien im Theaterstück «Luziwuzi – Ich bin die Kaiserin» die Hauptrolle. In dem Stück ging es auch um einen Skandal, den der schwule Bruder von Kaiser Franz Joseph im Centralbad verursacht hat. So näherte sich Luziwuzi dort einem Mann unsittlich. Dieser gab ihm daraufhin eine schallende Ohrfeige. Der Vorfall sorgte in Wiener Adelskreisen für Gesprächsstoff.
Damit sickerte auch ausserhalb des kaiserlichen Hofs durch, dass der Bruder des Kaisers an Männern interessiert war. Doch es wurde kein Ermittlungsverfahren gegen Luziwuzi eingeleitet, obwohl Homosexualität in der österreichischen-ungarischen Monarchie verboten war. Kaiser Franz Josef hielt seine schützende Hand über seinen Bruder. Er ordnete allerdings nach dem Vorfall im Centralbad an, dass Luziwuzi die Kaiserstadt Wien verlassen und nach Salzburg in die Verbannung gehen muss.
Conchita Wurst plant demnächst weitere Auftritte. Im November wird die österreichische Eurovision-Siegerin als Gast-Star im Berliner Erfolgs-Musical «Romeo & Julia - Liebe ist alles» auftreten und dort die Rolle des Todesengels spielen.
Protest in Bern: «Die sexuelle Gesundheit unserer Community steht auf dem Spiel» (MANNSCHAFT berichtete).
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