Nach Gerichtsurteil: Trans Frauen sollen Männerklo benutzen

Es drohen in Grossbritannien einschneidende Konsequenzen

öffentliche Toiletten
Symbolbild (Bild: Pexels)

Trans Frauen sind keine Frauen? Nach dem umstrittenen Urteil des obersten britischen Gerichts folgen einschneidende Konsequenzen. Ein Minister verspricht aber, es werde keine «Toiletten-Polizei» geben.

Trans Menschen in Grossbritannien sollen künftig nicht mehr die Toiletten, Duschen und Umkleiden ihres angenommenen Geschlechts nutzen dürfen. Das geht aus einer vorläufigen Richtlinie der britischen Kommission für Gleichstellung und Menschenrechte (EHRC) hervor.

Die Kommission reagiert damit auf das kürzlich vom Supreme Court ergangene Urteil, wonach Frauen im Sinne des britischen Gleichstellungsgesetzes nur biologische Frauen sind. Trans Frauen können sich demnach nicht auf die gleichen Rechte berufen (MANNSCHAFT berichtete).

Das Urteil habe unter anderem Auswirkungen auf Arbeitsstätten sowie Orte, an denen für die Öffentlichkeit zugängliche Dienstleistungen angeboten werden, wie Krankenhäuser, Läden, Restaurants, Freizeiteinrichtungen, Zufluchtsstätten und Beratungsstellen sowie Sporteinrichtungen, Schulen und Vereine, hiess es in der Richtlinie.

Arbeitsstätten müssen der Richtlinie zufolge zwingend nach Geschlechtern getrennte Toiletten und - soweit sie benötigt werden - auch Wasch- und Umkleideräume zur Verfügung stellen. Bei den für die Öffentlichkeit zugänglichen Orten sei dies nicht zwingend notwendig. Es könne aber für Frauen diskriminierend sein, wenn dort nur gemischt genutzte Einrichtungen vorhanden seien.

In gewissen Umständen sei es rechtlich auch zulässig, dass trans Frauen von Einrichtungen für Männer ausgeschlossen würden und trans Männer von denen für Frauen. Es dürfe aber keine Situation entstehen, in denen trans Menschen keine Option mehr hätten. Wenn möglich, sollten neben nach Geschlechtern getrennten Einrichtungen auch solche für den gemeinsamen Gebrauch geschaffen werden.

Auf die neuen Regelungen angesprochen, beteuerte Kabinettsmitglied Pat McFadden in einem BBC-Interview, es werde «keine Toiletten-Polizei» eingeführt. Die Richtlinien seien aber die logische Schlussfolgerung aus dem Urteil des Supreme Courts.

In London hatten Tausende Menschen gegen das Urteil des Obersten Gerichts zur Definition einer Frau über das biologische Geschlecht demonstriert. Der Nachrichtenagentur PA zufolge kamen verschiedene Gruppen am Parliament Square zusammen. Zu sehen waren unter anderem Schilder mit Aufschriften wie: «Trans Rechte sind Menschenrechte».

Geklagt hatte die Frauenrechtsorganisation For Women Scotland (FWS). Sie war nicht einverstanden mit der Art und Weise, wie die schottische Regionalregierung den Geschlechterbegriff auslegte (MANNSCHAFT berichtete).

«Spontan, lustvoll, trans» – Anastasia Biefang scheitert in Karlsruhe mit Klage. Es ging um das Tinder-Profil der einstigen Kommandeurin der Bundeswehr (MANNSCHAFT berichtete).

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