Erlös von «Harry Potter»-Spiel soll trans Menschen zugute kommen
Das wird J.K. Rowling nicht gefallen
Das tschechische Unternehmen Czech Games Edition (CGE) hat angekündigt, den gesamten Gewinn seines neuen Spiels Codenames: Back to Hogwarts an Organisationen zu spenden, die trans Menschen unterstützen.
Das Brettspiel ist eine Sonderausgabe des erfolgreichen Wortspiels Codenames und basiert auf dem Harry-Potter-Universum. Nach der Ankündigung am 23. Juli hatte das Unternehmen zunächst positive Erwartungen, wurde jedoch schnell mit Kritik konfrontiert. Viele wiesen darauf hin, dass die Autorin der Buchvorlage, J.K. Rowling, wiederholt mit transfeindlichen Äusserungen auf sich aufmerksam mache (MANNSCHAFT berichtete).
In einer Mitteilung vom 8. August schrieb CGE: «Wir sind alle am Boden zerstört, dass das Projekt, das wir so begeistert mit euch teilen wollten, Schaden statt Freude verursacht hat.» Weiter hiess es: «In unserer Begeisterung, ein Spiel in einem Universum zu erschaffen, das viele von uns noch immer schätzen, haben wir nicht erkannt, dass dieses Universum anderen keine Freude mehr bereitet.»
Das Unternehmen entschuldigte sich «vorbehaltlos» dafür, den möglichen Schmerz nicht vorher bedacht und das Spiel ohne vorbeugende Massnahmen veröffentlicht zu haben. Es räumte zudem ein, kritische Nutzer in sozialen Medien blockiert zu haben, und erklärte: «Wir wollen niemals, dass jemand, der durch diese Situation verletzt wurde, das Gefühl hat, zum Schweigen gebracht zu werden.»
CGE schrieb weiter: «Trans-Rechte sind Menschenrechte» und versprach, «eine inklusive und einladende Gemeinschaft» zu fördern. Der Gewinn aus Back to Hogwarts soll zu 100 Prozent an «geeignete Wohltätigkeitsorganisationen» gehen, die direkte und praktische Hilfe für trans Menschen leisten. Der gespendete Betrag werde mindestens so hoch sein wie die Lizenzgebühr für das Produkt. Die Auswahl der Organisationen soll unter Berücksichtigung von Vorschlägen aus der Spielergemeinschaft erfolgen.
CGE hatte bereits 2019 eine Harry-Potter-Version von Codenames veröffentlicht, noch bevor Rowling öffentlich ihre umstrittenen Ansichten äusserte. Seitdem haben sich auch Schauspieler*innen der Filme und Serien von den Aussagen der Autorin distanziert, darunter Daniel Radcliffe, Nick Frost und die offen lesbische Miriam Margolyes.
Die Entscheidung von CGE, den gesamten Gewinn zu spenden, erhielt in sozialen Medien sowohl Lob als auch Kritik. Manche bezeichneten den Schritt als mutig, andere hielten die ursprüngliche Zusammenarbeit mit dem Harry-Potter-Franchise für einen Fehler.
Mehr: Disney+ macht Schluss mit queerer Horrorserie «Goosebumps» – trotz grosser Fanbase ist nach zwei Staffeln Schluss (MANNSCHAFT berichtete)
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