LGBTIQ-Rechte und liberale Demokratie gehen Hand in Hand
Eine Studie analysiert den Zusammenhang von LGBTIQ-Personen und ihren Rechten in 175 Ländern
Ein neuer Bericht des Williams Institute an der UCLA School of Law kommt zu dem Ergebnis, dass Länder, die Queers in hohem Masse akzeptieren, in der Regel auch eine liberalere Demokratie aufweisen.
Länder mit einer höheren Akzeptanz haben freie und faire Wahlen und gewährleisten den Schutz der bürgerlichen Freiheitsrechte. Auch weisen dieser Länder ein höheres Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt auf und einen grösseren Anteil der Bevölkerung in städtischen Gebieten.
Anhand von Daten des «LGBTI Global Acceptance Index» und des «Varieties of Democracy (V-Dem) Institute» untersuchten die Forscher*innen den Zusammenhang zwischen demokratischen Rückschritten und der Akzeptanz von LGBTIQ-Personen.
Der Bericht beleuchtet vier Länder – Indonesien, Brasilien, Polen und Ghana -, um die komplexe Dynamik zwischen LGBTIQ-feindlicher Rhetorik und Politik und dem Anstieg des Autoritarismus zu beschreiben.
Die Ergebnisse zeigen, dass Angriffe auf LGBTIQ und ihre Rechte stark mit einem Rückschritt in der Demokratie verbunden sind. Ein Rückgang der LGBTIQ-Akzeptanz kann unter bestimmten Bedingungen ein Indikator für den Niedergang der Demokratie sein.
Anti-LGBTIQ-Rhetorik und -Politik können ein Zeichen für eine grundlegendere Erosion demokratischer Normen und Institutionen sein
«Anti-LGBTIQ-Rhetorik und -Politik können ein Zeichen für eine grundlegendere Erosion demokratischer Normen und Institutionen sein», sagt Studienautor Ari Shaw, Senior Fellow und Direktor für internationale Programme am Williams Institute. «Bemühungen, LGBTIQ-Personen an den Rand zu drängen, sind ein eindeutiger Beweis dafür, dass die Demokratie und die Achtung der Minderheitenrechte bedroht sind.»
Insbesondere Einschränkungen der Versammlungs- und Meinungsfreiheit können sich negativ auf die Akzeptanz von LGBTIQ auswirken, da sie für Aktivist*innen von grundlegender Bedeutung sind, um sich zu organisieren, für eine stärkere Inklusion einzutreten und sich einem weiteren Abbau von Rechten zu widersetzen.
«Die Zusammenhänge zwischen Demokratie-Indikatoren und LGBTIQ-Akzeptanz sind klar, aber komplex», sagte Studienautor Andrew R. Flores, Gastwissenschaftler am Williams Institute. «Zukünftige Forschungen sollten untersuchen, wie staatlich sanktionierte Angriffe auf LGBTIQ-Personen den demokratischen Rückschritt beeinflussen und wie der demokratische Rückschritt die Akzeptanz von LGBTIQ-Personen und ihren Rechten verringert.»
Bundeswehr-Kommandeurin Anastasia Biefang hatte wegen ihres Tinder-Profils einen Verweis erhalten und war deswegen vor Gericht gezogen. Nun wurden die Richtlinien geändert (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Gedenktag
Tödliche Gewalt gegen trans Menschen: Alarmierende Zahlen
Am 20. November findet weltweit der Transgender Day of Remembrance statt, ein Gedenktag für die Opfer transfeindlicher Gewalt. 2023 wurden weltweit mehr Morde an trans Menschen registriert.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
TIN
International
Kurznews
++ Nur wenige Personen gendern ++ Kiel: Pride-Banner gestohlen ++
Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland. Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 18. November 2024.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Gendern
News
Sport
Förderprogramm nimmt ersten offen schwulen Wrestler unter Vertrag
Als erster offen schwuler Wrestler wurde Aaron Rourke Teil des neu gestarteten Rekrutierungsprogramms von World Wrestling Entertainment. Sein Spitzname «Evil Gay» könnte nicht treffender sein, denn Rourke ist entschlossen, die Wrestling-Welt zu erobern.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
USA
Republikaner fordern Damen-WC-Verbot für trans Politikerin
Die erste Transfrau im US-Kongress ist ein Meilenstein für die amerikanische Trans-Community. Doch einige Republikaner*innen sehen in der Ankunft ihrer neuen Kollegin ein Problem.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
International