«LGBTIQ-Personen in Amerika leben im Ausnahmezustand»
Grösste queere Organisation in Amerika ruft zum Handeln auf
Die Human Rights Campaign (HRC) in den USA hat Alarm geschlagen: Die Diskriminierung gegen queere Menschen nimmt immer mehr zu, deshalb wurde jetzt der Notstand ausgerufen.
«Erstmals in unserer über 40 Jahre alten Geschichte, hat die Human Rights Campaign einen nationalen Notstand für die queere Community ausgerufen», erklärt die HRC via Videobotschaft auf Instagram. Während dieser Legislaturperiode wurden bereits über 525 staatliche Gesetzesentwürfe eingebracht, die sich gegen LGBTIQ richten, über 220 davon richten sich gegen trans Menschen. Mehr als 70 Gesetze sind bereits in Kraft getreten.
Im März hat beispielsweise Gouverneur Ron DeSantis das «Don’t say Gay»-Gesetz unterzeichnet, dem zufolge in Schulen künftig keine queeren Themen mehr angesprochen werden dürfen (MANNSCHAFT berichtete). Im Mai wurden in dem Bundesstaat erneut Pläne bekannt, wonach trans Menschen künftig mit erheblichen Einschränkungen rechnen müssen.
Ende Februar hatte Tennessee ein Gesetz verabschiedet, das Drag-Auftritte in der Öffentlichkeit oder vor Kindern einschränkt. Ein Richter blockierte allerdings das Vorhaben (MANNSCHAFT berichtete). Es könnte «zu vage» sein und zu weit gehen in der Beschränkung der freien Meinungsäusserung, berichtet Reuters.
«Die gute Nachricht ist, dass es für jedes Florida ein Michigan gibt, das zum 22. Bundesstaat wurde, der den LGBTIQ-Nichtdiskriminierungsschutz gesetzlich verankerte», schreibt die HRC auf ihrer Internetseite. Trotzdem sei die Lage überaus kritisch und fordere zum Handeln auf.
Die HRC hat derweil einen digitalen Leitfaden veröffentlicht, in dem Themen wie Gesundheit und Hilfestationen angesprochen werden. Darüber hinaus gibt es eine Zusammenfassung der queerfeindlichen Gesetze. All das wurde für LGBTIQ-Reisende aber auch für die jenigen angelegt, die in queerfeindlichen Staaten leben.
Inkludiert sind auch Informationen über Anlaufstellen, die rechtliche und finanzielle Hilfestellungen leisten können sowie Auskünfte, über das Ausfüllen von Beschwerdeformularen für den Fall, dass die eigenen Menschenrechte beschnitten wurden. Weiter gibt es einen Leitfaden, wie mit Freund*innen und Familienmitgliedern umgegangen werden kann, wenn diese sich queerfeindlich äussern.
«Wir wollen LGBTIQ-Personen stärken, damit sie sich selbst schützen und zurückkämpfen können», teilt die in Washington stationierte Organisation mit. «Jetzt mehr denn je brauchen wir Verbündete, die mit uns an vorderster Front kämpfen. Wir werden uns nicht auslöschen lassen. Nicht jetzt, niemals.»
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