++ Entwicklungshilfe soll queerer werden ++ Safe Space für Zwickau ++
Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ News aus Deutschland ab dem 16. November 2021.
++ Mehr LGBTIQ-Inklusion bei Entwicklungshilfe ++
Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung, die Dreilinden gGmbH und filia.die frauenstiftung fordern die Einrichtung einer «Projektgruppe Umsetzung des LGBTI-Inklusionskonzeptes» im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). SPD, Grüne und FDP hätten sich wiederholt und klar zur der Bedeutung von Menschenrechten in der internationalen Zusammenarbeit und Entwicklung ausgesprochen. Als Regierungsparteien hätten sie Gelegenheit, diesen Bekenntnissen Taten folgen zu lassen.
Gefordert wird von der neuen Leitung des Hauses u.a. «eine Matrix zur konkreten Umsetzung der im LGBTI-Inklusionskonzept für die Entwicklungszusammenarbeit formulierten Grundsätze, Massnahmen und Zielsetzungen, die laufend aktualisiert wird» und jährliche Berichte über die Fortschritte der Umsetzung sowie Probleme. Zur nächsten Bundestagswahl, spätestens jedoch zum August 2025, soll dann ein Abschlussbericht zur Umsetzung des LGBTI-Inklusionskonzepts mit einem Votum zum weiteren Vorgehen der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
++ Queerer Raum für Zwickau ++
«Queer Space» heisst das neue Jugendfreizeitangebot für LGBTIQ: Am 11. Dezember geht es los, an jedem zweiten Samstag im Montag, im Alten Gasometer. Es soll ein sicherer Ort für Personen sein, wo sie sich ohne Angst vor Diskriminierung und Vorurteilen austauschen und vernetzen können. Organisiert wird diese Veranstaltung von einer kleinen ehrenamtlichen Gruppe, in Zusammenarbeit mit dem Alten Gasometer und der Jugendinitiative Jackt. Beim CSD, der am 4. Oktober erstmals im sächsischen Zwickau stattfand, sei vielfach der Bedarf eines solchen Treffs geäussert worden, berichtet die Freie Presse.
++ Mielchen nicht mehr Pride-Vorsitzender ++
Am Mittwoch hat Stefan Mielchen sein Amt als Co-Vorsitzender von Hamburg Pride abgegeben. Die Weiterentwicklung des Vereins und des CSD erfordere immer eine Mischung aus Kontinuität sowie neuen Köpfen. Nun sei es an der Zeit, Verantwortung weiterzureichen. Der Verein bedankte sich mit den Worten: «Acht Jahre lang hast du die Entwicklung von Hamburg Pride und des CSD massgeblich mitgeprägt. Es gibt wohl nur wenige in der Stadt, der sich in den letzten Jahren so unermüdlich für die Rechte, Akzeptanz und Sichtbarkeit der LGBTIQ-Community eingesetzt haben. Du hast immer gross gedacht und es geschafft, die Forderungen von Hamburg Pride in die breite Öffentlichkeit zu tragen.» Mielchen war auch drei Jahre als Autor für MANNSCHAFT tätig.
++ Mann homophob beleidigt ++
In Berlin-Steglitz zeigte am Montag Nachmittag ein Mann eine homophobe Beleidigung an. Der 29-Jährige gab an, dass er kurz nach 16 Uhr auf einem Bahnsteig des S-Bahnhofes Rathaus Steglitz stand und auf Persisch mit seiner Schwester telefonierte. Ohne erkennbaren Grund soll ein unbekannter Mann auf ihn zugekommen sein, habe ihn angerempelt und ebenfalls in persischer Sprache homophob beleidigt. Dann soll der Unbekannte in eine S-Bahn in Fahrtrichtung Zehlendorf eingestiegen und weggefahren sein. Die Ermittlungen zu der angezeigten Beleidigung dauern an und werden durch den Polizeilichen Staatschutz des Landeskriminalamtes geführt.
++ Neuer LiSL-Bundesvorstand gewählt ++
Die Liberalen Schwulen und Lesben haben bei ihrer Bundesmitgliederversammlung am Sonntag in Berlin einen neuen Bundesvorstand gewählt. Als Vorsitzender wurde Michael Kauch einstimmig wiedergewählt, der seit 2013 an der Spitze des Verbandes steht. Er leitet u.a. den Bundesfachausschuss Arbeit und Soziales der FDP, ist Fraktionsvorsitzender im Dortmunder Stadtrat und beruflich als Unternehmensberater in der Medizintechnik-Branche tätig.
Inhaltlich wurden bei der LiSL-Mitgliederversammlung drei Beschlüsse gefasst. Die Bundesregierung wird von LiSL aufgefordert, sich konsequent für die LGBTI-Menschenrechte einzusetzen. Konkret wendet sich LiSL sowohl gegen die Vorlage zur Strafverschärfung gegen LGBTI im Parlament von Ghana als auch gegen den Entwurf eines Anti-Homosexuellengesetzes im polnischen Parlament (MANNSCHAFT berichtete). Ein dritter Beschluss fordert die Durchsetzung der Freizügigkeit in Europa, indem in der EU geschlossene Ehen in allen Mitgliedstaaten anerkannt werden – ebenso Kinder aus Regenbogenfamilien.
++ Polizei Hamburg begeht Tag der Toleranz ++
Am Dienstag findet der jährliche Internationale Tag der Toleranz statt (dazu unsere Umfrage der Woche). Die Polizei Hamburg möchteden Tag jedes Jahr mit einem eigenen Rahmenprogramm begehen. Dieses Jahr steht er unter dem Motto «Gegen Intoleranz und Ausgrenzung – Für Vielfalt und Verständigung».
Die Polizei Hamburg tritt für die Förderung von Vielfalt und die Stärkung entsprechender Kompetenzen im Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt ein und macht sich gegen Ausgrenzung stark. Deshalb hat Polizeipräsident Ralf Martin Meyer im Namen der Polizei Hamburg kürzlich die «Charta der Vielfalt» unterschrieben. Die unterzeichnete Urkunde will er am Dienstag im Beisein des Innensenators Andy Grote in einem symbolischen Akt entgegennehmen.
++ Gesucht: Deine LGBTIQ-Corona-Story ++
Seit Beginn der Woche läuft die neue Crowdsourcing-Kampagne des Coronarchivs, die sich explizit an LGBTIQ richtet. Es ist offenes Online-Archiv der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen. Seit Ende März 2020 können alle Bürger*innen ihre Erlebnisse, Erinnerungen und Fundstücke dokumentieren. Über 5.000 Menschen hätten bereits mitgemacht, heisst es.
In Kooperation mit der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld sind Queers dazu aufgerufen, ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Corona-Pandemie einzureichen. «Menschen und Gruppen, die schon vorher sozial benachteiligt waren, sind von den Einschränkungen in der Pandemie stärker betroffen», stellt Daniel Baranowski, Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, fest. Damit verweist er auf eine jüngst erschienene Studie der Stiftung, die auf Basis der Online-Befragung die Auswirkungen der Pandemie auf LGBTIQ untersuchte. Zu Beginn der Pandemie hiess es sogar, dass LGBTIQ häufiger am Coronavirus erkrankten (MANNSCHAFT berichtete).
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