++ Show zu 1 Jahr Lockdown ++ Genderstern-Gegner*innen gehören zur SPD ++

Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer

SOOKEE (Foto: KRuge)
SOOKEE (Foto: KRuge)

Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ News aus Deutschland ab dem 9. März 2021!

++ Show zu 1 Jahr Lockdown ++

Am 13. März ist das SchwuZ ein Jahr geschlossen (MANNSCHAFT berichtete). Feiern will der älteste queere Club Berlins trotzdem oder erst recht – als Stream: «Der Termin liegt nah am 8. März, dem Frauenkampftag. Das komplette Showprogramm ist deshalb den persönlichen weiblichen Ikonen* der Performer:innen gewidmet», berichtet LCavaliero Mann, der Künstlerische Leiter des SchwuZ.

Geschlechternormen und Weiblichkeitsfeindlichkeit trifft neben Frauen auch feminine Männer, Tunten, Schwule & Drags. «Wir finden Weiblichkeit aber grossartig und so setzen wir mit diesem Stream ein Zeichen für mehr Tuntigkeit und für mehr Sichtbarkeit für weibliche Ikonen und Künstler*innen.» Geplant ist ein fulminantes Showprogramm mit Dragperformances, Live-Gesang und interaktiven Attraktionen. Moderiert wird die Show von der Rapperin Sookee.

++ Thierse warnt vor Austritt von Genderstern-Gegner*innen ++

Wolfgang Thierse, früherer Bundestagspräsident und Mitbegründer der Ost-SPD (Foto: Bernd Settnik/dpa-Zentralbild/dpa)
Wolfgang Thierse, früherer Bundestagspräsident und Mitbegründer der Ost-SPD (Foto: Bernd Settnik/dpa-Zentralbild/dpa)

In der Debatte über den Umgang mit Minderheiten und um gendersensible Sprache (MANNSCHAFT berichtete) hat Wolfgang Thierse seine weitere Mitgliedschaft in der SPD angekündigt. Der ehemalige Bundestagspräsident mahnte seine Partei zugleich, keine Parteimitglieder zu verprellen, «die das Gendersternchen nicht mitsprechen wollen und können», wie er dem ZEITmagazin (Donnerstag) sagte.

«Die SPD wird mich behalten», sagte Thierse. «Die werden mich nicht los, zumal die Mehrheit der Partei will, dass ich bleibe.» Der 77-Jährige war von 1998 bis 2005 Bundestagspräsident und bis 2013 Abgeordneter.

Umfrage der Woche: Ist dein*e beste*r Freund*in auch queer?

++ Rechtssicherheit durch Diversity Gutachten ++

Im Bereich Gender ist es für Unternehmen und Organisationen üblich, regelmässig Daten zu erheben, um u. a. den Frauenanteil in den verschiedenen Hierarchieebenen zu messen. Im Gegensatz zu Grossbritannien oder den USA war es bisher jedoch in Deutschland nicht geläufig, auch Zahlen bezüglich der LGBTIQ Mitarbeitenden in Unternehmen zu erheben. Oft fehlte Klarheit, wie und ob das mit den Datenschutzbestimmungen vereinbar ist.

Erstmals wurde jetzt in einem Gutachten herausgearbeitet, wie die Personalbefragung gestaltet sein muss, um auch Fragen nach sexueller und geschlechtlicher Identität stellen zu können. Es wurde von der internationalen Wirtschaftskanzlei Noerr im Auftrag der Uhlala Group erstellt. «Immer mehr Unternehmen möchten die vorhandene Vielfalt in ihrer Belegschaft auf Grundlage von Zahlen, Daten und Fakten sicht- und messbar machen, um sich auf diesem Gebiet verbessern zu können», so Matthias Stupp von Noerr in Hamburg. Mit den neuen Kenntnissen können Unternehmen und Organisationen erstmals ihren Mitarbeitenden rechtssicher Fragen zur sexueller und geschlechtlicher Identität stellen und in internen Statistiken sichtbar machen.

++ Saarland offen für LGBTIQ-Schutz im Grundgesetz ++

Tobias Hans / Foto: Facebook
Tobias Hans / Foto: Facebook

Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat erkärt, es werde an seinem Bundesland nicht scheitern, das Grundgesetz zu ändern, um das Merkmal «sexuelle Identität» als verbotene Diskriminierung aufzunehmen. Er räumte im Gespräch mit dem LSU-Bundesvorsitzenden Alexander Vogt ein, dass es jetzt an der CDU hänge. (Eine Mehrheit der Deutschen ist für die Aufnahme von LGBTIQ ins Grundgesetz – MANNSCHAFT berichtete).

Der katholische Politiker ist seit drei Jahren Ministerpräsident des Saarlandes. Er folgte Annegret Kramp Karrenbauer nach, die immer wieder durch LGBTIQ-feindliche Äusserungen aufgefallen war (MANNSCHAFT berichtete).

++ Spenden für Stele Gegen das Vergessen ++

Foto: Orden der Schwestern der Perpetuellen Indulgenz
Foto: Orden der Schwestern der Perpetuellen Indulgenz

Die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz haben 2016 die Pflegepatenschaft für diesen Gedenkort übernommen: Er wurde in den 90er Jahren zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember mit einer roten Schleife aus Metall installiert, um auf die erschreckenden Zahlen der Aids-Toten aufmerksam zu machen.

Trotz aller Bemühungen hat die Bepflanzung in den letzten Jahren erheblichen Schaden erlitten. Durch die besonders heissen und trockenen Sommer in den Jahren 2018 und 2019 sind sogar die ursprünglich gepflanzten Hecken und einige Rosenstöcke eingegangen. Nun soll die Würde des Gedenkorts wieder vollumfänglich hergestellt werden. Für die Massnahmen sind rund 4.000 Euro veranschlagt. Die LGBTIQ Community wird zu Spenden aufgerufen.

++ Hilfe für anyway in Köln ++

Insgesamt 31.500 Euro fehlen dem Kölner LGBTIQ-Jugendzentrum anyway durch die Corona-Pandemie. Das Zentrum ruft deshalb mit prominenten Fürsprecher*innen zu Spenden auf. Mit dabei  u.a. die Schauspieler Jo Weil und Klaus Nierhoff. Sie versammeln sich hinter dem Motto der Spendenaktion: Unsere Community spendet für das anyway.

«Gerade in der Jugend hilft es, eine Anlaufstelle wie das anyway zu haben. Sie leisten eine tolle und wichtige Arbeit. Deshalb unterstütze ich diese Aktion sehr gerne!», erklärt Jo Weil.

Foto: Jo Weil für anyway
Foto: Jo Weil für anyway

Das anyway war zu seiner Gründung 1998 das erste Jugendzentrum seiner Art in Europa und nach eigenen Angaben auch das grösste. Spenden sind online möglich.

++ Andy-Warhol-Ausstellung öffnet  ++

Installationsansicht Andy Warhol Now, Museum Ludwig Köln 2021 © 2020 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York) Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Installationsansicht Andy Warhol Now, Museum Ludwig Köln 2021 © 2020 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York) Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Am Dienstagvormittag öffnete das Museum Ludwig in Köln nun endlich seine grosse Andy-Warhol-Ausstellung – die wichtigste und kostspieligste Ausstellung, die das Museum seit Jahren gezeigt hat. Ursprünglich sollte sie im Dezember starten. Aufgrund der stark verspäteten Eröffnung wird sie nun bis zum 13. Juni verlängert. Dies zu bewerkstelligen, war schwierig, da die Ausstellung anschliessend noch nach Toronto in Kanada und Aspen im US-Bundesstaat Colorado weiterzieht.

Als nach der Corona-Zwangspause am Samstag der Vorverkauf für die Ausstellung freigeschaltet wurde, brach der Server des Museums wegen der grossen Nachfrage zusammen (MANNSCHAFT berichtete). Als die Website später wieder erreichbar war, war die erste Woche – weiter kann man noch keine Zeitfenster buchen – binnen kürzester Zeit ausverkauft. (mit dpa)

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