++ #OutInChurch ausgezeichnet ++ Homophobe Schmiererei entdeckt ++
Kurz, knapp, queer: Die LGBTIQ-News aus Deutschland
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 29. April 2024.
++ #OutInChurch erhält Rosa Courage Preis ++
Die beiden Initiativen #ActOut und #OutInChurch erhalten dieses Jahr jeweils den Rosa Courage Preis 2024 für ihr Gruppen-Coming-out in den Jahren 2021 und 2022. «So unterschiedlich die gesellschaftlichen Kontexte der beiden Gruppen sind, so ähnlich sind die Strukturen der Unterdrückung queerer Lebensweisen», sagt Frank Mayer, für Rosa Courage zuständiger Vorstandssprecher von Gay in May. «Diese Schritte erforderten viel Mut für die Mitglieder von #ActOut und von #OuInChurch», so Lars Linnhoff, 1. Vorsitzender von Gay in May.
Der Rosa Courage-Preis wird seit 1992 jährlich im Rahmen des mittlerweile ältesten queeren Festivals in Deutschland «Gay in May» verliehen. Der Festakt fand in Zusammenarbeit mit der Stadt Osnabrück und im Beisein von Oberbürgermeisterin Katharina Pötter statt.
++ Homophobe Schmiererei in Berlin ++
In der Nacht zum Freitag kam es in Prenzlauer Berg zu einer Festnahme nach einer Farbschmiererei mit homophobem Inhalt. Gegen 23.30 Uhr bemerkte die Besatzung eines Funkwagens des Polizeiabschnitts 16 einen frisch aufgetragenen Schriftzug an der Wand einer Unterführung an der Schönhauser Allee und nahm einen 46-jährigen Mann fest, der sich in der Nähe aufhielt.
An dem Verdächtigen stellten die Einsatzkräfte Farbanhaftungen fest und stellten eine Farbsprühdose sicher, die in der Nähe des Festgenommenen auf dem Boden lag. Nach der Feststellung seiner Personalien wurde der 46-Jährige entlassen. Die weiteren Ermittlungen wegen des Verdachts der Sachbeschädigung mit homophobem Hintergrund dauern an und wurden vom Polizeilichen Staatsschutz des LKA übernommen.
++ Trans Frau in Berlin angegriffen ++
Mittwoch Nachmittag soll eine trans Frau in Tiergarten von einem Unbekannten angegriffen worden sein. Die 31-Jährige wandte sich an die Besatzung eines vorbeifahrenden Einsatzwagens und gab an, sich gegen 14.20 Uhr in der Kurfürstenstrasse aufgehalten zu haben. Der Unbekannte soll sich ihr von hinten angenähert und ihr einen Gürtel auf den Kopf geschlagen haben. Anschließend soll er in Richtung Frobenstraße geflüchtet sein.
Zeugen bestätigten die Aussagen der 31-Jährigen, die mit einer Platzwunde am Kopf von Rettungskräften in ein Krankenhaus gebracht wurde. Weil davon ausgegangen werden muss, dass der Angriff transphob motiviert war, führt der Staatsschutz des Landeskriminalamtes die weiteren Ermittlungen.
++ Frauendemo vorzeitig beendet ++
Kurz nachdem sich der Zug der «Take back the night – Queer-feministische Demonstration» in Berlin-Friedrichshain in Bewegung gesetzt hat, ist die Demo von den Veranstalter*innen aufgelöst worden. Knapp eine halbe Stunde nach Beginn lösten sich bereits kleine Gruppen aus dem Zug und gingen in die Seitenstrassen, berichtete ein dpa-Reporter. Sehr viele Menschen standen aber zunächst noch auf der Warschauer Strasse.
Insgesamt hätten etwa 2800 Menschen teilgenommen. Die Auflösung sei dann sehr schnell verkündet worden, sagte Polizeisprecherin Anja Dierschke. Es habe Pyrotechnik, Eierwürfe und vereinzelt auch Steinwürfe gegeben. Ob es Festnahmen gegeben habe, konnte sie zunächst nicht sagen. Auch im vergangenen Jahr hätten die Veranstalter die Demo frühzeitig beendet, sagte sie.
++ Ina Müller: 12 points ++
Die Sängerin, Moderatorin und Autorin Ina Müller verkündet nächste Woche beim ESC-Finale die zwölf Punkte der deutschen Jury. Ihr wird die ehrenvolle Aufgabe bereits zum zweiten Mal zuteil. Schon 2011, als der ESC in Deutschland stattfand, wurde Ina Müller zur damaligen ESC-Moderatorin Anke Engelke nach Düsseldorf geschaltet, um die deutschen Punkte zu verkünden. Am 11. Mai wird sie sich in Malmö aus einem Studio des NDR in Hamburg-Lokstedt melden.
Ina Müller gehört zu den beliebtesten Entertainerinnen im deutschen Fernsehen. Ihre Sendung „Inas Nacht“ ist seit 2007 ungebrochen erfolgreich und erzielte im vergangenen Jahr erneut Quotenrekorde. Von 2015 bis 2022 hatte Barbara Schöneberger die Jurypunkte aus Hamburg verkündet. 2024 moderiert sie – wie im letzten Jahr – das Rahmenprogramm für das ESC-Finale, die Shows „ESC – der Countdown” und „ESC – die Aftershow“, live aus Malmö. Die Sendungen sind erneut zeitgleich auch in Österreich und der Schweiz zu sehen.
++ Queer-feministische Demo in Berlin ++
Für den Vortag des 1. Mai an diesem Dienstag haben verschiedene linke Gruppen zu Demonstrationen aufgerufen. Ab 18.00 Uhr wollen Demonstrant*innen mit dem Motto «Für Frieden und soziale Gerechtigkeit» wie in den vergangenen Jahren durch Wedding ziehen. Am Abend ab 20.00 Uhr ist eine feministische Frauendemonstration geplant. Titel: «Take back the night – Queer-feministische Demonstration». Sie soll von Friedrichshain nach Kreuzberg laufen.
In den vergangenen Jahren habe bei dieser Veranstaltung eine «in Teilen aggressive Grundstimmung» mit Flaschenwürfen und zahlreichen verletzten Polizist*innen geherrscht, so die Polizei. Mit ähnlichen Angriffen und aggressivem Verhalten rechnet die Polizei auch in diesem Jahr. Erwartet werden bis zu 3000 Teilnehmer*innen.
++ Pride House zur Fussball-EM ++
Mit seiner Kompetenzstelle für Vielfalt im Sport setzt sich der LSVD Berlin-Brandenburg seit Jahren dafür ein, dass LGBTIQ einen gleichberechtigten Zugang zu allen Bereichen des Sports bekommen. Dazu gehört auch diskriminierungsfreies Mitfeiern und Mitfiebern als Fan: Mit dem «Pride House Berlin – Euro 2024» eröffnet im Poststadion der deutschlandweit erste Anlaufpunkt für queere Menschen und ihre Verbündeten im Rahmen eines Sportgrossevents. Besucher*innen erwarten rund um das Thema queere Sichtbarkeit und queere Belange im Sport verschiedene Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, Workshops, Turniere, Sportangebote und vieles mehr. Der Eintritt ist frei.
«Den queerfeindlichen Skandalen rund um die Sportgrossevents der letzten Jahre zum Trotz sagen wir gemeinsam mit unseren Partner*innen laut und deutlich: Es ist auch unser Spiel!», so Alice Drouin, Koordinatorin des Fachbereichs Sport beim LSVD Berlin-Brandenburg.
++ Hass wegen Unterstützung für Selbstbestimmungsgesetz ++
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Anke Hennig beklagt eine Welle des Hasses wegen ihrer transfreundlichen Haltung. Das lasse sie inzwischen verzweifeln, sagte die 59-Jährige dem Spiegel. Hennig hatte sich bei der Bundestagsdebatte zum Selbstbestimmungsgesetz in einer Rede für die Reform ausgesprochen hatte. Diese war von Ex-Bild-Chef Julian Reichelt in seinem Kanal aufgegriffen worden. Sie habe daraufhin Hunderte Hasskommentare online erhalten.
«Ich dürfe nicht mehr auf Kinder losgelassen werden, ich sei die Schande der Nation, ich müsse mich vor Gott verantworten. Oder dass ich Kinder indoktrinieren würde, damit sie trans werden.» Sie ärgere sich darüber, dass man sie als Gefahr für Kinder darstelle. «Das war immerhin jahrelang mein Beruf, und ich habe ihn mit Leidenschaft gemacht», so Hennig.
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