++ Queere Grabstätte für Berlin ++ Selbstbestimmt in Sachsen-Anhalt ++

Die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland

friedhof grabstätte
Friedhof (Symbobild) (Bild: Pixabay)

Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland.

Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 13. Januar 2025

++ Queere Grabstätte für Berlin ++

Die Schwulenberatung plant auf dem historischen Alten St.-Matthäus-Kirchhof einen Ort des Gedenkens und des Trostes für verstorbene LGBTIQ. Man wolle einen Raum schaffen, der an jene erinnert, die Teil der Community waren, die geliebt und gelitten haben, und die oft in der Gesellschaft oder in ihren Familien wenig Anerkennung und Raum für ihre Identität fanden. Die Gedenkstätte soll «ein Zeichen der Würdigung und des Respekts sein – für all jene, die uns vorausgegangen sind». Der Kirchhof in Schöneberg mit seiner Geschichte und besonderen Atmosphäre biete den idealen Rahmen für einen Ort, an dem Trauer, Erinnerung und Gemeinschaft zusammenkommen können.

Hier soll ein geschützter Raum entstehen, der die Vielfalt des Lebens und die Spuren, die diese Menschen hinterlassen haben, sichtbar macht. Diese Grabstätte werde ein Ort des Innehaltens, der Begegnung und der Solidarität – für Angehörige, Freund*innen und all jene, die sich mit der LGBTIQ-Community verbunden fühlen. Gemeinsam wolle man einen Platz schaffen, der Vergangenheit und Gegenwart verbinde und eine Zukunft voller Respekt und Akzeptanz ermögliche. Für dieses Ziel bittet die Schwulenberatung um Spenden.

++ Grosse Ehre für Hendrik Streeck ++

HIV-Experte Hendrik Streeck (Foto: Frank Burkhardt / CC BY 2.5)
Hendrik Streeck

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck (47) erhält nach Informationen des General-Anzeiger Bonn vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) werde Streeck den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland am Mittwoch (15. Januar) überreichen, hiess es aus der Staatskanzlei. Der offen schwule Streeck, Chefvirologe der Universitätskliniken Bonn, wurde in der Corona-Krise bundesweit bekannt. Die Bonner CDU kürte ihn Ende August zum Direktkandidaten für die Bundestagswahl.

Zur Begründung für die Auszeichnung heisst es, Streeck engagiere sich «neben seiner Arbeit in der HIV-Forschung weit über das übliche berufliche Mass hinaus». In der Pandemie habe er in verschiedenen Gremien mitgewirkt, darunter im Expertenrat Corona der Landesregierung und im Corona-Expertenrat des Bundeskanzleramts.

++ Ampel im Museum ++

Was bleibt von den drei Jahren progressiver Regierungspolitik, die den drei Koalitionspartner*innen vorschwebte? Angela Merkel, die erste Regierungschefin der Bundesrepublik, hatte dem Haus der Geschichte in Bonn noch zu Amtszeiten ihr Handy üerlassen, Scholz seine Mappe mit dem Zeitenwende-Redemanuskript.

Bonn: Harald Biermann, Präsident des Hauses der Geschichte in Bonn, zeigt die Mappe mit dem Zeitenwende-Redemanuskript von Bundeskanzler Scholz
Harald Biermann, Haus der Geschichte (Bild: Oliver Berg/dpa)

Was die Ampel betrifft: Das Deutschlandticket hat seinen Weg in die Museumsbestände gefunden, Objekte zum Cannabisgesetz und zum Selbstbestimmungsgesetz werden noch gesucht. «Wir brauchen ja aussagekräftige Dinge, die eine Geschichte erzählen – das ist nicht immer leicht,» so Harald Biermann, Präsident des Hauses der Geschichte. Die neue Dauerausstellung soll im Dezember dieses Jahres öffnen. (dpa)

++ Selbstbestimmt in Sachsen-Anhalt ++

Weil der bisherige Eintrag für sie nicht passt, streben Hunderte Menschen auch bei den Standesämtern in Sachsen-Anhalt eine Änderung an. Seit dem 1. November 2024 regelt das Selbstbestimmungsgesetz die Änderungen des Personenstandes sowie Vornamen vor trans, inter und nicht-binären Menschen. Seit August schon war die Anmeldung einer entsprechenden Erklärung möglich.

In Halle etwa gingen bis zum Stichtag 30. November 2024 knapp 150 Anmeldungen ein, davon sieben von Minderjährigen über 14 Jahren und eine Anmeldung einer Person unter 14 Jahren. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine kleine Anfrage der grünen Landtagsabgeordneten Susan Sziborra-Seidlitz hervor. In Magdeburg gab es 107 Anmeldungen bis zum Stichtag, davon 14 von noch nicht Volljährigen. Die Zahlen spiegeln nicht das komplette Bild, weil nicht alle Standesämter Zahlen gemeldet hätten, so die Landesregierung. (dpa)

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