Lesbenorganisation LOS braucht finanzielle Unterstützung

Prominente Mitglieder machen Werbung für das Crowdfunding

Anna Rosenwasser und Tamara Funiciello machen Werbung für das Crowdfunding der LOS.
Anna Rosenwasser und Tamara Funiciello machen Werbung für das Crowdfunding der LOS. (Bild: youtube.com/@loschch)

Die Lesbenorganisation Schweiz (LOS) ist in einem finanziellen Engpass und bittet die Community um Spenden.

Mit einem Crowdfunding will die LOS 50'000 Franken sammeln. Als Gegenleistung können Unterstützer*innen aus verschiedenen Belohnungen auswählen, darunter Aufkleber, T-Shirts, eine queere Führung im Bundeshaus oder ein Eintritt für eine Party.

Mit einem Video machen prominente Mitglieder der LOS nun Werbung für das Crowdfunding, darunter die Co-Geschäftsleiterin Alessandra Widmer und die SP-Nationalrätinnen Anna Rosenwasser (ZH) und Tamara Funiciello (BE).

Funiciello weist darauf hin, dass queere Organisationen in der Schweiz nicht vom Bund subventioniert werden – im Gegensatz etwa zu Wein, Autobahnen und Munition. Co-Präsidentin und LOS-Mitgründerin Nadja Herz sagt: «Wir haben die LOS vor 35 Jahren gegründet, um lesbische, bisexuelle und queere Frauen sichtbar zu machen und für unsere Rechte zu kämpfen.»

Die LOS beschäftigt zurzeit drei Angestellte. Jedoch fehlen der Organisation dieses Jahr rund 40'000 Franken. Mit den nächsten Stiftungsbeiträgen können man erste 2025 rechnen, sagt Alessandra Widmer. «Unsere Organisation ist hauptsächlich durch Mitgliederbeiträge und Spenden finanziert», sagt sie. Anders als in einigen EU-Ländern: Dort erhalten Bürgerrechtsorganisationen finanzielle Unterstützung vom Staat, sofern sie die dafür nötigen Auflagen erfüllen.

Wie die LOS auf ihrer Kampagnenseite schreibt, wolle sie an frühere politische Erfolge anknüpfen, darunter gehören der Diskriminierungsschutz und die Ehe für alle. Ein weiteres Ziel sei ein Verbot von Konversionsmassnahmen auf nationaler Ebene. «Wir wollen weiterhin für die les-bi-queere Community da sein und ihre Anliegen wirkungsvoll in der Öffentlichkeit vertreten», schreibt die LOS. «In Zeiten des Backlash gegen die ganze LGBTIQA+ Community sind wir überzeugt: Es braucht unsere Stimme, und es braucht sie lauter und stärker denn je zuvor.»

Erst kürzlich hatte die LOS einen weiteren Sieg errungen. Das Bezirksgericht in Baden bestätigte ein Urteil aus erster Instanz: Der Rauswurf eines lesbischen Paars aus einer Bar war diskriminierend (MANNSCHAFT berichtete). Das Paar wurde von Nadja Herz, Co-Präsidentin der LOS, vertreten.

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