Köln ist Spitzenreiter bei queerfeindlicher Gewalt

Das BKA hat neue Zahlen bekanntgegeben

Berlin: Die Polizei nimmt einen Mann fest. (zu dpa: «Seniorin hilft bei Festnahme von falschem Polizisten»)
Symbolfoto (Bild: Monika Skolimowska/dpa)

Die Grünen-Fraktion im Landtag von NRW forderte eine Sonderauswertung der Zahlen beim Bundeskriminalamt zu queerfeindlichen Straftaten im grössten deutschen Bundesland an. Diese fallen erschreckend hoch aus.

Die Zahlen beziehen sich aufs Jahr 2024. Demnach wurden LGBTIQ-Personen und Institutionen vermehrt Ziele von politisch motivierten Straftaten. Sie werden offiziell in den Unterkategorien «Sexuelle Orientierung» und «Geschlechtsbezogene Diversität» einsortiert.

Laut BKA würden Straftaten zur «Sexuellen Orientierung» 65,91 Prozent aller queerfeindlichen Straftaten in NRW ausmachen. Von den 308 gemeldeten Fällen seien die meisten Beleidigungen (28,57 Prozent), heisst es. Es folgen mit 21,1 Prozent Volksverhetzungsdelikte. Im Zusammenhang mit Queerfeindlichkeit bedeutet das vor allem Hetze gegen und Diffamierung von queeren Menschen, bis hin zum Aufruf von Gewalt oder Mord.

«Ein gesellschaftlicher Angriff, der uns alle angeht»

Köln ist mit 83 Vorfällen im Jahr 2024 Spitzenreiter in Bezug auf queerfeindliche Gewalt. Mit ziemlichem Abstand folgen Rheine mit 13 Vorfällen, Bonn mit zwölf, Wuppertal mit elf, Bochum mit zehn und Dortmund mit neun Vorfällen.

«Der erneute Anstieg queerfeindlicher Straftaten in Nordrhein-Westfalen ist alarmierend und zutiefst besorgniserregend», sagt Ilayda Bostancieri, Sprecherin für Frauen, Gleichstellung und Queerpolitik der grünen Landtagsfraktion. Queerfeindlichkeit sei «ein gesellschaftlicher Angriff, der uns alle angeht», so die Abgeordnete.

«Wir müssen uns dagegen wehren, dass unsere Familienmitglieder, unsere Kolleg*innen, unsere Nachbar*innen, unsere (Schul)freund*innen Hass und Gewalt erfahren. Denn es ist das gute Recht eines jeden Menschen, zu leben wie man möchte und zu lieben, wen man will.»

«Jede Erektion hat im Kontext des Films ihren Sinn» – Der Fernsehjournalist Tim Lienhard war viel für Arte unterwegs und lieferte Features über LGBTIQ-Ikonen wie u.a. Quentin Crisp. 2013 kam sein erster Kinofilm raus. Jetzt ist er mit einem neuen Werk am Start (MANNSCHAFT berichtete).

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