In Griechenland gilt wieder Blutspendeverbot für Schwule
Nur zwei Jahre lang hatte man eine fortschrittliche Regelung
Das oberste Verwaltungsgericht Griechenlands hat eine Entscheidung des Gesundheitsministeriums aus dem Jahr 2022 aufgehoben, mit der das Blutspendeverbot für homo- und bisexuelle Männer aufgehoben wurde.
Damit ist das Verbot, das Griechenland ursprünglich auf dem Höhepunkt der HIV/Aids-Epidemie in den 1980er Jahren verhängt hatte, faktisch wieder in Kraft.
Das Gericht entschied, dass das Ministerium keine wissenschaftlichen Beweise für seine Entscheidung vorgelegt habe und den Empfehlungen zweier Gesundheitsbeiräte, die Rückstellungsfristen für Risikospender vorgeschlagen hatten, nicht gefolgt sei, berichtet das Athener Portal Kathimerini.
Neben der Wiedereinführung des Blutspendenverbots erklärte der Justizminister des Landes kürzlich, dass er mit Änderungen des griechischen Zivilgesetzbuches klarstellen wolle, dass nur Frauen durch Leihmutterschaft eine Familie gründen können. Damit würden alleinstehende hetero- wie homosexuelle Männer und schwule Paare daran gehindert, von diesem Verfahren zu profitieren.
Im vergangenen Jahr hoben Australien und die Niederlande bestehende diskrimierende Regeln auf (MANNSCHAFT berichtete). Schon etwas länger gehört Brasilien zu den Ländern, die die Blutspende gelockert haben, doch erfolgte das Ende der Diskriminierung nicht wegen des damaligen Staatsoberhauptes, dem offen schwulenfeindlichen Jair Bolsonaro. Dort kippte das Supremo Tribunal Federal das Schwulenverbot in der Blutspende.
Auch in Ungarn gilt: Männer, die Sex mit Männern hatten, dürfen Blut spenden, solange ihr Verhalten nicht anderweitig riskant ist. Die Neuerung gilt rückwirkend seit dem 1. Januar 2020.
Ungarn orientierte sich damit an Ländern wie Italien oder Spanien. Auch in Deutschland wird inzwischen nicht mehr auf die sexuelle Orientierung der Blutspender*innen geachtet – sondern auf das wahre Risikoverhalten. Dies gilt in der Schweiz ebenfalls seit diesem Jahr (MANNSCHAFT berichtete).
Erneuter Tod in der Pornobranche: Damien Stone ist verstorben. 2017 hatte seine Karriere begonnen (MANNSCHAFT berichtete).
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