In Dresden werden Pride-Flaggen zerrissen und in Brand gesetzt
Ermittelt wird Berichten zufolge u.a. gegen Ex-AfD-Mann Poggenburg
Bei einer Versammlung auf dem Dresdner Altmarkt sollen zwei Männer Regenbogenflaggen zerstört und ein weiterer abfällig über queere Menschen geredet haben. Der Staatsschutz hat sich eingeschaltet.
Während einer Versammlung in Dresden sollen zwei Männer eine Regenbogenflagge zerrissen und eine weitere in Brand gesetzt haben. Ausserdem äusserte sich ein Redner der Veranstaltung am Sonntagabend auf dem Altmarkt abfällig gegenüber queeren Menschen.
Einem Sprecher der Polizei zufolge sei die Veranstaltung dem «Querdenker-Spektrum» zuzuordnen. Nun ermittelt der Staatsschutz gegen die drei Männer wegen Volksverhetzung.
Laut Portal Tag24 handelt es sich bei einem der Verdächtigen um den Ex-Vorsitzenden der AfD Sachsen-Anhalt, André Poggenburg. Auf der Bühne hatte zuvor der ehemalige Ballermann-Sänger und DJ Björn «Banane» Winter nach ein paar musikalischen Darbietungen um ein Feuerzeug gebeten, das er laut Bericht auch aus dem Publikum erhielt. Winter, dessen Protestsongs gegen die Corona-Politik dem Aktionsbündnis Brandenburg zufolge besonders in der verschwörungsideologischen Szene gut ankommen, versuchte nun eine Regenbogenfahne zu verbrennen, allerdings vergeblich.
«Schade, dass wir keinen Spiritus haben», meinte der Sänger. Ferner erklärte er, dass alle, die sich nicht als Mann oder Frau identifizierten, in die Psychiatrie gehörten und verkündete stolz, dass gegen ihn bereits mehrere Verfahren wegen Volksverhetzung laufen.
Schließlich griff sich der bekannte Dresdner Rechtsextremist Sebastian A. die Flagge, zerriss sie, die Überreste setzte dann Poggenburg in Brand. Der einstige AfD-Funktionär trat Anfang 2019 aus der Partei aus und gründete die Partei «Aufbruch deutscher Patrioten – Mitteldeutschland». (mit dpa)
Mehr lesen > Regisseur Michael Schmitt im exklusiven Interview über sein neues Netflix-Projekt «Kaulitz & Kaultiz»: «Bill musste seine Queerness viele Jahre geheim halten» (MANNSCHAFT+)
Das könnte dich auch interessieren
Hamburg
Homofeindliche Attacke nach CSD: Polizei ermittelt Tatverdächtigen
Gut ein Jahr nach einem mutmasslich schwulenfeindlichen Angriff auf einen Mann in Hamburg hat die Polizei jetzt einen Tatverdächtigen ermittelt. Der 19-Jährige lebt in Niedersachsen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Polizei
Berlin
Schwulenfeindliches Mobbing in Berlin: Schulaufsicht in der Kritik
Der Ehemann eines schwulen Lehrers am Campus Rütli in Neukölln berichtet über monatelanges Mobbing gegen ihn. Nun steht der Leiter der Schulaufsicht in der Kritik. In einem Artikel des Tagesspiegel wird er «König von Mitte» genannt.
Von Newsdesk Staff
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Justiz
Geständnis vor Gericht: Nach dem Sex über 70-mal zugestochen
Weil er geglaubt haben soll, sein Sexpartner könne seine Gedanken lesen, soll ein 50-Jähriger im Wahn zum Messer gegriffen haben. Nun hat er vor Gericht seine Tat gestanden.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Schwul
News
Deutschland
Mann soll anderen aus Fenster gestossen und vergewaltigt haben
Vor dem Landgericht Tübingen hat der Prozess gegen einen 30-Jährigen begonnen, der einen Mann aus dem Fenster gestossen und anschliessend vergewaltigt haben soll.
Von Newsdesk Staff
News
Justiz