CSD Stuttgart: Verein wird 20 ++ Strategie gegen Hate Crimes gefordert

Kurznews aus Deutschland: kurz, knapp, queer

CSD Stuttgart anno 2019 (Foto: CSD Stuttgart)
CSD Stuttgart anno 2019 (Foto: CSD Stuttgart)

Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ News aus Deutschland ab dem 20. Januar 2021!

++ CSD Verein Stuttgart wird 20 ++

Am 23. Januar 2001 wurde die IG CSD Stuttgart, der ehrenamtliche Trägerverein des CSD Stuttgart gegründet. Seither hat sich viel getan, schreibt der Verein in einer Pressemitteilung am Freitag: Was zunächst mit 10 Gründungsmitgliedern und der ehrenamtlichen Arbeit am heimischen Esstisch begonnen habe, entwickelte sich zu einem ganzjährigen Grossprojekt. «In gesellschaftlicher und politischer Hinsicht hat sich für die LGBTIQ-Community viel bewegt, wozu der CSD Stuttgart durch sein Engagement einen wichtigen Teil dazu beitragen konnte.» Der Verein zählt mittlerweile rund 450 Mitglieder. (22.01.)

++ Gefordert: Strategie gegen Hasskriminalität ++

Der LSVD hat an die Innenminister*innen und Innensenatoren appelliert, endlich eine gemeinsame Strategie gegen homo- und transfeindliche Hasskriminalität zu entwickeln. Seit 1954 gebe es die Innenministerkonferenz als ständige Einrichtung. «Es wird Zeit, dass sie sich endlich auch mit der Sicherheit und Freiheit von LGBTIQ in diesem Land befasst und die spezifisch gegen sie gerichtete Hasskriminalität zum Thema macht», betont der LSVD in seinen Schreiben an Bundesinnenminister Seehofer und seine 16 Amtskolleg*innen in den Ländern. Bislang stand homophobe oder transfeindliche Gewalt nämlich noch nie als Besprechungspunkt auf der Tagesordnung der Innenministerkonferenz.

Die EU-Kommission hatte in ihrer im November 2020 veröffentlichten «LGBTIQ Equality Strategy 2020-2025» festgestellt: «LGBTIQ sind unverhältnismässig stark von Hassdelikten, Hetze und Gewalt betroffen». (21.01.)

++ Echte Vielfalt in Schleswig-Holstein ++


Mit der neuen Kampagne «Echte Vielfalt ÜBERALL #ZeigFarbe» wirbt der LSVD Schleswig-Holstein für Akzeptanz von LGBTIQ im Norden und will darauf aufmerksam machen, wie sich die aktuellen Beschränkungen auf das Leben von Queers auswirken.

Denn die Corona-Pandemie verstärke die Verletzlichkeit von LGBTIQ besonders. «Die Gefahr von Gewalt und Anfeindungen, der LGBTIQ in familiären Bereichen oder in Geflüchtetenunterkünften ausgesetzt sind, wächst dramatisch an. Zusätzlich finden Beratungs- und Unterstützungsangebote derzeit durch die Beschränkungen nicht statt – Rückzugsräume und Selbsthilfegruppen fehlen.» Zudem stecke das Thema Akzeptanz in kleineren Städten und ländlichen Gemeinden noch in den Kinderschuhen. (21.01.)

++ Koblenz: Skandal um WhatsApp-Chats ++

Schatzsucher, mit denen die Landesarchäologie in Koblenz zusammenarbeitet, sorgen mit rassistischen, sexistischen und homophoben Beiträgen «in nicht unerheblichem Umfang» in einer WhatsApp-Gruppe für grosse Empörung. Dem SWR wurde ein 18-seitiges Dokument mit Auszügen aus dem Chat-Verlauf zugespielt. Ein Mitarbeiter der Behörde begleitet die Gruppe – nach eigenen Angaben – als Administrator in wissenschaftlichen Angelegenheiten. Das Ministerium in Mainz bestätigt die Recherchen des SWR und nennt die Beiträge «indiskutabel und unangemessen».

Das Ministerium prüfe nun, ob eine «dienstrechtliche Überprüfung des Sachverhaltes» eingeleitet wird. (20.01.)

++ Erste digitale Führung im SMU ++

Foto: L* Reiter / SMU
Foto: L* Reiter / SMU

Am Donnerstag wagt das Schwule Museum in Berlin die erste digitale Live-Führung überhaupt: Ab 19 Uhr führt Sammlungsleiter Peter Rehberg via Facebook live durch die von ihm co-kuratierte Ausstellung «Intimacy: New Queer Art from Berlin and Beyond». Es sei eine der grössten und aufwändigsten SMU-Ausstellungen der vergangenen Jahre, das Museum sei «sehr stolz darauf». Da es offenbar noch einige Zeit dauern wird, bis Museen wieder öffnen können, will das SMU die Schau jetzt endlich zeigen. Die Live-Tour wird etwa eine Stunde dauern und auf Englisch gehalten. (20.01.)

++ Online-Plattform für die queere Künstler*innen ++

Seit Dienstag gibt es: pinkdot-life.de: die neue Online-Plattform für die queere Berliner Kunst-, Performance- und Kulturszene. Hier können Berliner Künstler*innen ihre Arbeit kostenfrei präsentieren und erhalten 100 Prozent der Spenden, die Besucher*innen über ein «Soli-Ticket» abgeben.

Kunst-Begeisterte können in Beiträgen mit Konzertmitschnitten, Podcasts, Lesungen und Bühnen-Shows, Malerei und Musik, Podiumsdiskussionen sowie politischen Veranstaltungen stöbern und sich jeden Donnerstag auf neue Akteur*innen freuen. Ina Rosenthal und Bastian Peters initiierten das Leuchtturmprojekt mit der Vision, die verschiedenen Berliner LSBTIQ-Communities in Zeiten der Isolation wieder zusammenbringen. In der Coronakrise hätten viele Künstler*innen ihre Lebensgrundlagen und Auftrittsmöglichkeiten verloren, zudem seien für die LGBTIQ-Community essentielle Begegnungsräume weggebrochen. (20.01.)

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