Hetze gegen Homosexuelle: Prozess gegen polnischen Priester
Am Freitag in Köln
Ein erzkonservativer Priester aus Polen wettert gegen Homosexuelle und erhält dafür von einem deutschen Gericht einen Strafbefehl. Weil er den nicht akzeptiert, kommt es jetzt zum Showdown vor Gericht.
Der erzkonservative polnische Theologe Dariusz Oko muss sich am Freitag (10.00 Uhr) wegen Volksverhetzung vor dem Amtsgericht Köln verantworten. Das Gericht hatte einen Strafbefehl über 4800 Euro gegen Oko verhängt, weil der Professor Homosexuelle in einem Beitrag für die deutschsprachige Zeitschrift «Theologisches» unter anderem als «Parasiten» und «Krebsgeschwür» bezeichnet hatte (MANNSCHAFT berichtete).
Weil Oko Einspruch einlegte, kommt es nun zum Prozess (Aktenzeichen 535 Cs 127/21).
Auch gegen einen Redakteur der Zeitung wird verhandelt, wie das Gericht mitteilte. Beide sind katholische Priester. Ein Urteil könne schon am Freitag fallen, sagte ein Gerichtssprecher.
Die Regierung in Warschau hatte nach Bekanntwerden des Strafbefehls Vorwürfe gegen die deutsche Justiz erhoben. Vize-Justizminister Marcin Romanowski sah «freiheitsfeindliche Tendenzen im deutschen Rechtsschutzsystem» (MANNSCHAFT berichtete).
Polen steht innerhalb der Europäischen Union selbst wegen Defiziten bei der Rechtsstaatlichkeit in der Kritik (MANNSCHAFT berichtete).
Ins Rollen kam das Verfahren durch eine Anzeige des Münchner Priesters Wolfgang Rothe. Für Hass und Hetze dieser Art dürfe in der katholischen Kirche kein Platz sein, sagte er. Rothe will am Freitag ebenfalls an der Hauptverhandlung in Köln teilnehmen.
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
Auch Kanzler Merz gegen Pride-Flagge auf Reichstag: «Kein Zirkuszelt!»
Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich hinter den Kurs von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zum Christopher Street Day (CSD) gestellt. Mit einem sonderbaren Vergleich.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News
Berlin
Angriff am Geldautomaten: Schwules Paar verletzt
Während die Community im Berliner Regenbogenkiez gegen Gewalt und Hass demonstrierte, kam es in Neukölln offenbar zu einem weiteren queerfeindlichen Angriff.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Schwul
News
Pride
CSDs angefeindet und bedroht: Neidfaktor und Sündenböcke
Anfeindungen, abspringende Sponsoren, Angst vor Gewalt: In Köln steht Deutschlands grösster CSD bevor, doch die Stimmung ist angespannt. Queere Menschen müssen wieder mehr um ihre Sicherheit bangen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Berlin
Gegen queerfeindliche Gewalt: Kundgebung nach Hass-Attacke
Im Regenbogenkiez fand am Montag Abend eine Kundgebung gegen Gewalt und Hass statt. Von 250 Teilnehmenden ist die Rede.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News