Halle feiert CSD – Protest von Rechts fällt aus
Tausende Menschen haben beim Christopher Street Day (CSD) in Halle ein buntes Zeichen für Vielfalt und Toleranz gesetzt.
Bis zu 2'000 Menschen beteiligten sich an dem Umzug durch die Stadt, die Veranstalter sprachen von rund 3'000 Teilnehmenden. Der Zug endete auf dem Marktplatz, wo noch bis in den späten Samstagabend hinein gefeiert wurde, wie die Polizei mitteilte. Entgegen vorheriger Befürchtungen blieb der angekündigte rechte Gegenprotest weitgehend aus.
«Für die grosse Zahl an Menschen, die in der Stadt unterwegs waren, gab es nur wenige Straftaten. Insgesamt war es ein überwiegend sehr friedlicher Verlauf», sagte ein Polizeisprecher abschliessend.
Rechter Protest bleibt fast vollständig aus Eine rechte Gegendemonstration mit ursprünglich 1'000 angemeldeten Teilnehmer*innen sei nicht zustande gekommen - lediglich rund 40 Menschen hätten sich am Hauptbahnhof eingefunden, ohne die Versammlung durchzuführen, berichtete die Polizei. Etwa 400 Menschen nahmen dagegen an weiteren Kundgebungen teil, die den CSD unterstützten oder gegen die geplante rechte Versammlung gerichtet waren.
Seit den Vorfällen im Juni in Brandenburg, als vermummte Männer eine Kundgebung gegen Hass und Hetze gewaltsam angriffen, habe sich die Lage in der Community nicht spürbar verbessert, sagte vorab der CSD-Vorstand in Sachsen-Anhalt, Falko Jentsch, der Deutschen Presse-Agentur.
«Man merkt, dass zivilgesellschaftliche Akteure aufrufen, den öffentlichen Raum möglichst nazifrei zu halten und mit eigenen Aktionen Präsenz zu zeigen», sagte Jentsch. Deshalb war für Samstag neben einer Zubringer-Demonstration vom Bahnhof auch eine Fahrraddemo am Vormittag geplant. Ziel war es, Teilnehmende sicher zum Marktplatz zu begleiten und zugleich ein Signal gegen rechte Gruppen zu setzen.
Die Beamt*innen wollten mit zahlreichen Einsatzkräften für einen friedlichen Verlauf sorgen, hiess es. Dafür setzte die Polizei auch auf Konfliktmanager, die als Ansprechpersonen vor Ort sichtbar sein sollen.
Der Landtag von Sachsen-Anhalt hatte Ende 2023 beschlossen, CSDs und ähnliche Veranstaltungen unter besonderen Schutz zu stellen. Seitdem führt die Polizei rund um die Veranstaltungsorte gezielte Personenkontrollen durch. Im Mai gab das Bundeskriminalamt bekannt, dass seit Mitte 2024 in Deutschland mehrere neue rechtsextremistische Gruppen entstanden sind (MANNSCHAFT berichtete), die vor allem bei Jugendlichen Anklang finden.
Mehr: Köthens Oberbürgermeisterin zeigt Organisatoren der Pride an (MANNSCHAFT berichtete)
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