«Grotesk»: Verena Dietl schlägt Einladung von Glaubenskonferenz aus
Münchens dritte Bürgermeisterin wollte das Treffen «LGBTIQ-feindlicher Akteure» verhindern
Münchens dritte Bürgermeisterin Verena Dietl hat ein Gesprächsangebot mit den Initiatoren der Glaubenskonferenz UNUM24 ausgeschlagen.
«Die von einigen der angekündigten Rednerinnen und Rednern der Veranstaltung bekanntgewordenen Ideologien und Thesen widersprechen diametral dem, was München auszeichnet, einer weltoffenen, pluralistischen und demokratischen Gesellschaft», schrieb die SPD-Politikerin den Veranstaltern.
«Angesichts einiger Prediger und Speaker vom angeblichen Ziel zu reden, trennendes zu überwinden und auch sehr unterschiedliche Menschen miteinander zu verbinden und zu versöhnen, halte ich für geradezu grotesk.»
Die Glaubenskonferenz findet ab Donnerstag in der Münchner Olympiahalle statt. Dietl hatte vergangene Woche bedauert, dass es keine rechtlichen Möglichkeiten für die Landeshauptstadt gebe, ein «Treffen verschiedener fundamental-christlicher LGBTIQ*-feindlicher Akteure» in den Räumen der städtischen Tochtergesellschaft OMG zu unterbinden. Kritisiert wurde auch, dass das Event zeitgleich mit dem Christopher Street Day stattfinde.
«Glaube dürfe nicht missbraucht werden» Die UNUM24-Veranstalter*innen hatten daraufhin betont, dass der Termin nicht wegen des CSD gewählt worden sei und luden Dietl sowie die CSD-Organisatoren zum Gespräch ein.
Die Kritik im Vorfeld hatte sich zumindest auch am Hauptredner der Veranstaltung, dem leitenden Pastor der Bethel Church im kalifornischen Redding, Bill Johnson, entzündet. Neben Dietl kritisierten auch Organisationen Teile der Rednerliste, etwa die evangelische Jugend München: «Besonders mit Blick auf Teile der Speaker ist für uns klar, dass hier in Teilen ein Welt- und Gottesbild vertreten wird, welches mit unserem im absoluten Widerspruch steht.» Und weiter: «Uns findet man auf der Parade, nicht auf UNUM.»
Das Protestbündnis #NoUNUM24 hat für Freitagnachmittag einen Gegenprotest am Olympiapark angekündigt. Glaube dürfe nicht missbraucht werden, um politische Herrschaftsansprüche zu begründen und insbesondere marginalisierte Menschen in ihren Grundrechten zu verletzen, hiess es von den Initiatoren.
Während des Pride Monats ist die Regenbogenflagge überall zu sehen. Gilbert Baker hat sie geschaffen. Der Designer im Portrait (MANNSCHAFT+).
Das könnte dich auch interessieren
News
Neuer Umfragerekord für AfD in Sachsen-Anhalt
In einem Jahr wird in Sachsen-Anhalt gewählt. Die queerfeindliche AfD liegt in den Umfragen vorn und baut ihren Vorsprung noch aus. Auch Alice Weidel legt bei Sympathiewerten zu.
Von Newsdesk/©DPA
Gesellschaft
Deutschland
Schweiz
Drag Queens gegen Zombies – und mehr queere Filmhighlights in Genf
Das Geneva International Film Festival präsentiert erstmals wieder zahlreiche Produktionen, die queere Lebensrealitäten, Geschichte und Körperlichkeit in den Fokus rücken.
Von Newsdesk Staff
News
Drag
Kultur
Film
Gesundheit
Deutschland gibt 2,5 Millionen Euro für Aids-Programm der UN
Mit dem Rückzug der USA aus internationalen Organisationen wird für viele Gesundheitsprojekte das Geld knapp. Die deutsche Bundesregierung will ein wichtiges Programm weiter unterstützen. Derweil gibt es in Europa wieder mehr Infektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten
Von Newsdesk/©DPA
HIV, Aids & STI
Österreich
Deutschland
USA
Trump ehrt ultrarechten Charlie Kirk mit Freiheitsmedaille
Mehr als einen Monat nach dem Tod Charlie Kirks ehrt Trump den rechten Aktivisten. Fast zeitgleich macht sein Aussenministerium mit einer Drohung Ernst.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Religion
News