Grosser Protest nach Angriff auf queere Bar in Berlin
Die Mitarbeitenden der «Tipsy Bear Bar» waren selbst überwältigt vom Zuspruch
Am Dienstag in dieser Woche wurde eine der stark befahrensten Strassen des Prenzlauer Berg in Berlin von einer Demonstration blockiert, deren Grösse selbst die Veranstalter überraschte.
Hunderte waren gekommen, um gegen einen Angriff auf die Regenbogenfahne am Sonnabend zu demonstrieren. «Schaut euch um», rief einer der Veranstalter auf der Bühne vor der «Tipsy Bear Bar» am Dienstag, «seht, was passiert, wenn einer von uns angegriffen wird.» Hunderte Menschen jubelten laut.
Laut Polizei hatte am Sonnabend eine Gruppe von vier jungen Männern zunächst die Regenbogenfahne vom Eingang der Bar heruntergerissen und an der nahegelegenen Kreuzung Eberswalder Straße verbrannt. Laut Berliner Polizeisprecherin haben die dabei gegen «Hurensöhne» geschimpft. Laut Zeugen flüchteten die Männer, als sie die Polizeisirene hörten. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.
Die Bar teilte anschliessend in einem Post auf Instagram mit, dass die Mitarbeitenden und Gäste immer wieder mit Gewalt und Hass konfrontiert werden: von Graffitis über Bespucken bis hin zu Angriffen mit Pfefferspray. Die Bezirksbürgermeisterin Cordelia Koch verurteilte den Angriff. Im Tagesspiegel sagte sie, wer die Regenbogenfahne angreife, «greift uns alle an».
Die Tipsy Bear Bar kündigte nach dem Erfolg des Protests an, weiter für die queere Community in Berlin die Regenbogenfahne hochzuhalten. «Unsere verbrannte Flagge wurde ein sichtbares Symbol für die wachsende Gewalt queeren Menschen gegenüber in Berlin.» (MANNSCHAFT berichtete) Es sei klar geworden, wie sehr die Community diese Demonstration einmal mehr nötig hatte. «Wir kämpfen mit Musik, Freude, Liebe und Zusammenehörigkeitsgefühl.»
Mehr: Rumänien ist endgültig raus beim ESC. Die Gelder seien anders verplant, teilte die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Televiziunea Română mit (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
News
Wegen Pride-Fahne: Mann bei Gemeindefest in Essen verletzt
In Essen wird auf einem katholischen Gemeindefest mindestens ein junger Mann attackiert und verletzt. Der Angreifer störte sich offenbar an einer Regenbogenfahne. Der Bischof verurteilt die Attacke.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Musik
Unterhaltung per Dekret: Russlands Anti-Eurovision «ohne Perversion»
Schon vier Mal hat Russland wegen seines Kriegs gegen die Ukraine nicht beim Eurovision Song Contest mitsingen dürfen. Nun muss eine Konkurrenzveranstaltung her - mit interessanter Gästeliste.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Queerfeindlichkeit
Eurovision Song Contest
Grossbritannien
Barleute als «Gender-Polizei»? Widerstand gegen britisches Anti-trans-Gesetz
Die britische Menschenrechtskommission EHRC steht massiv in der Kritik: Ein neuer Code of Practice könnte trans Menschen aus geschlechtsspezifischen Räumen ausschliessen. Hunderte Unternehmen warnen vor Diskriminierung und Konflikten im Alltag.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
TIN
Politik
USA
Attentat auf Charlie Kirk: Mutmasslicher Täter wegen Mordes angeklagt
Der Tod von Charlie Kirk entfaltet in den USA enorme politische Wirkung. Während das Verfahren gegen den mutmasslichen Attentäter anläuft, wird Kirk von vielen Anhänger*innen schon zum Märtyrer stilisiert.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN