Große Werkschau mit Keith Haring im Folkwang-Museum Essen
Parallel dazu zeigt das Museum internationale Plakate gegen AIDS aus fünf Kontinenten
Eine Grosse Keith-Haring-Werkschau, dazu internationale Plakate gegen AIDS – zu sehen bis Ende November im Folkwang-Museum in Essen.
Dem amerikanischen Pop-Art-Künstler Keith Haring (1958-1990) widmet das Museum Folkwang in Essen von diesem Freitag an eine grosse Retrospektive. Gezeigt werden rund 200 Exponate, tanzende Männchen und bellende Hunde – darunter Gemälde, Zeichnungen, Videoarbeiten, Skulpturen, Fotografien und Archivmaterialien.
Die Werkschau macht deutlich, wie politisch Harings Kunst war. Sie war zuvor in Liverpool und Brüssel zu sehen. In Essen läuft sie bis zum 29. November.
Seine Werke und Aussagen seien auch heute noch «erstaunlich aktuell» etwa bei den Themen Rassismus oder nukleare Bedrohung, sagte Museumsdirektor Peter Gorschlüter am Donnerstag der dpa. Als Performer, Aktivist und Netzwerker habe Haring mit seinem Streben nach einer gerechteren Gesellschaft nichts an Innovation und Relevanz eingebüsst.
Als Sprachrohr seiner Generation reagierte Haring mit seinen Werken auf drängende Themen seiner Zeit wie politische Diktaturen, Rassismus, Homophobie, Drogensucht, Aids, Kapitalismus und Umweltzerstörung. Seine Kreidezeichnungen in der New Yorker U-Bahn und die Malereien auf öffentlichen Wänden zeugen davon, dass er Kunst allen zugänglich machen wollte, so die Ausstellungsmacher*innen.
Die Schau in Essen feiert den kreativen Geist der 1980er Jahre, in denen die Grenzen zwischen Kunst und Popkultur verschwanden. In diesem Umfeld erfand Keith Haring seine universelle Sprache der Chiffren, die sofort und überall verfügbar waren. Damit hatte er sich sofort ins öffentliche Bewusstsein eingeschrieben – inmitten einer medialisierten Welt des Kommerzes.
Keith Haring verstarb 1990 im Alter von nur 31 Jahren an den Folgeerkrankungen von Aids. Er hatte stets offen über seine Homosexualität sowie seine HIV-Infektion gesprochen und so einen wichtigen Beitrag zur Enttabuisierung der Krankheit geleistet. Als Künstler hat er universellen Begriffen von Geburt, Tod, Liebe, Krieg und Anteilnahme unverwechselbaren Ausdruck verliehen und ein Oeuvre geschaffen, das heute so relevant ist wie zur Zeit seiner Entstehung.
Parallel zeigt das Museum die Ausstellung «Rettet die Liebe! Internationale Plakate gegen AIDS» mit 180 Plakaten. Haring hatte sich sehr für die Enttabuisierung der Immunschwächekrankheit eingesetzt. 1989 machte er seine Homosexualität öffentlich. 1990 starb er 31-jährig an den Folgen seiner HIV-Infektion.
Seit Entdeckung des HI-Virus in den 1980er Jahren spielt das Plakat eine zentrale Rolle in der AIDS-Aufklärung und Präventionsarbeit. Die Schau «Rettet die Liebe!» versammelt nun erstmals 180 Plakate aus fünf Kontinenten und veranschaulicht die unterschiedliche Ansprache über die Jahrzehnte und Kulturen hinweg.
Das könnte dich auch interessieren
News
Daniel Craig mit «Queer» für Europäischen Filmpreis nominiert
Der Ex-James-Bond konkurriert u.a. mit Franz Rogowski als Bester Darsteller
Von Newsdesk/©DPA
Schweiz
Film
News
Bekommt die Schweiz bald Gratis-Tests zur Prävention von STI?
Gesundheit dürfe kein Luxus sein, sagt die Schweizer Aids-Hilfe
Von Newsdesk Staff
HIV, Aids & STI
Schweiz
Deutschland
++ Nach Männerkuss: Tritte und Schläge ++ «Keine Bullshit-Debatten mehr» ++
LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland
Von Newsdesk Staff
Gendern
News
Kurznews
Sponsored
Strapse und Sci-Fi: Die Rocky Horror Show ist zurück!
Brad, Janet und Dr. Frank N. Furter sind bis Februar 2025 im Theater St. Gallen zu sehen.
Von Christina Kipshoven
Bühne
Kultur