In Graz parkt man jetzt auf dem Regenbogen
Ein bisschen Farbe mit viel Wirkung
Nachdem im September die ersten «Vielfalt-Parkplätze» in der deutschen Stadt Hanau markiert wurden, zieht das Einkaufszentrum Murpark in Österreich in Graz jetzt nach.
So vielfältig wie in seinem Sortiment möchte das Einkaufszentrum Murpark auch in seinen Parkmöglichkeiten sein. Seit Dienstag gibt es dort zwei regenbogenfarbene Parkbuchten. Mit der zusätzlichen Aufschrift «love is love», ein richtiger Hingucker. Sie sind jedoch keine Dekoration, sondern sollen vor allem ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzen.
Das Einkaufszentrum Murpark stellte klar, dass es in seiner Positionierung nie einzelne Gruppen ausschliesst. Weil Shoppingzentren die Entwicklungen in der Gesellschaft widerspiegeln, wollen sie mit den Parkplätzen ein Zeichen in genau diese Richtung setzen, erklärte es. «Wir versuchen, das umfassendste Angebot, das schönste Einkaufs-Erlebnis und die beste Aufenthaltsqualität für möglichst viele zu bieten und ihnen die uneingeschränkte Wertschätzung entgegenzubringen.» heisst es weiter.
In Hanau werden die Parkplätze videoüberwacht und liegen nahe am Ausgang. Auch wenn sie jeder nutzen darf, erklärte die städtische Hanauer Parkhaus Gesellschaft, sollen sie den Menschen dienen, «die einen besonderen Bedarf nach Schutz und Sicherheit im öffentlichen Raum haben.» So will man den Prozess des Umdenkens in der Gesellschaft weiter vorantreiben, damit sich queere Menschen allzeit sicher fühlen könnten.
Auch der Stadtrat und Aufsichtsratsvorsitzende der Hanauer Parkhaus GmbH Thomas Morlock hatte erklärt, dass die Stadt mit ihren Parkplätzen für Toleranz und Weltoffenheit einsteht. In Hanau gab das CSD-Organisationteam den Anstoss. Als die Parade Corona-bedingt abgesagt werden musste, kam das Team auf Morlock zu, ob die Stadt nicht ein anderes Zeichen für Vielfalt setzen könne.
Zuerst war ein bunter Zebrastreifen im Gespräch, dessen Umsetzung jedoch an der Sicherheitsfrage scheiterte. In Österreich kann man mittlerweile jedoch über mehrere bunte Zebrastreifen wandeln (MANNSCHAFT berichtete). Und auch in Deutschland gab es ihn schon, u.a. in Berlin zwar in abgewandelter Form aber immerhin (MANNSCHAFT berichtete).
Regenbogenparkplätze, -bänke, -zebrastreifen: Mittlerweile gibt es ein buntes Potpourri an «verqueerten» öffentlichen Alltagsgegenständen. Zum einen ist es nur Farbe, zum anderen ein deutliches Signal. Wie deutlich und mit welcher Wirkungskraft sieht man vor allem an dem homophoben und rassistischen Shitstorm, den die Parkplätze in Hanau auslösten (MANNSCHAFT berichtete), von dem sich das Einkaufszentrum Murpark jedoch nicht abschrecken liess.
Das könnte dich auch interessieren
Ungarn
Stärker als das Verbot: Grösste Pride in Budapest seit 30 Jahren
Mit einem verschärften homophoben Kurs wollte der rechtspopulistische Regierungschef bei den Wählern punkten. Das polizeiliche Verbot der Pride-Parade dürfte aber eher nach hinten losgegangen sein.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
News
Terrorpläne bei Swift-Konzert: Junger mutmasslicher Helfer angeklagt
Der Jugendliche soll u. a. Bombenbauanleitung aus dem Arabischen übersetzt haben.
Von Newsdesk/©DPA
Österreich
People
Deutschland
Religion
Musik
Schweiz
Fussballerin Aurélie Csillag: «Den Vorkämpferinnen verdanken wir viel»
Mit der Heim-EM geht für Fussballerinnen wie Aurélie Csillag ein grosser Traum in Erfüllung. Ob das junge Talent auch tatsächlich für das Schweizer Nationalteam zum Einsatz kommen wird, zeigt sich erst in den kommenden Wochen.
Von Greg Zwygart
Lesbisch
Leben
Coming-out
Bühne
Queer Week im Gorki eröffnet mit «T-Boy on Grindr»
João d’Orey brilliert mit seiner One-Man-Performance als liebeshungriger Teenager, der zur «Schwuchtel»-Community dazugehören will.
Von Kevin Clarke
Unterhaltung
Soziale Medien
Dating
Liebe
Lust