Gezielte Tötungen und Entführungen von LGBTIQ bei Einmarsch in Ukraine?

Die USA zeichnen ein Horrorszenario für religiöse und ethnische Minderheiten sowie queere Menschen

Ein Mann hinter einem Zaun (Symbolfoto: Mitchel Lensink / Unsplash)
Ein Mann hinter einem Zaun (Symbolfoto: Mitchel Lensink / Unsplash)

Die USA haben eigenen Angaben zufolge Informationen über schwere Menschenrechtsverletzungen im Falle eines Einmarsches Russlands in die Ukraine.

«Insbesondere haben wir glaubwürdige Informationen, die darauf hindeuten, dass die russischen Streitkräfte Listen mit identifizierten Ukrainern erstellen, die nach einer militärischen Besetzung getötet oder in Lager geschickt werden sollen», schrieb die amerikanische UN-Botschafterin Bathsheba Nell Crocker in Genf an die UN-Menschenrechtsbeauftragte Michelle Bachelet. Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Weiter heisst es, dass die USA Geheimdienstinformationen dazu hätten, «dass die russischen Streitkräfte wahrscheinlich tödliche Massnahmen anwenden werden, um friedliche Proteste aufzulösen».

Zwei Demonstran*iinnen vor der Sicherheitskonferenz in München (Foto: Felix Hörhager/dpa)
Zwei Demonstran*iinnen vor der Sicherheitskonferenz in München (Foto: Felix Hörhager/dpa)

Die Vereinigten Staaten befürchten demnach, dass wie bei «früheren russischen Aktionen» Folter zum Einsatz kommen werde. Ziel wären Menschen, die Russland Widerstand leisten würden, «einschliesslich russischer und weissrussischer Dissidenten im Exil in der Ukraine, Journalisten und Anti- Korruptionsaktivisten und gefährdete Bevölkerungsgruppen wie religiöse und ethnische Minderheiten und LGBTQI+-Personen». (MANNSCHAFT berichtete darüber, dass es im Ukrainekonflikt auch darum geht, LGBTIQ-Menschenrechte zu verteidigen.)

Die USA legten ihre Quellen für die Informationen nicht offen.

Der US-Regierung liegen Medienberichten zufolge Geheimdienstinformationen vor, wonach Moskau seinem Militär den Befehl gegeben haben soll, mit Einmarschplänen in die Ukraine fortzufahren. Im Westen wird befürchtet, dass Kremlchef Wladimir Putin die Kämpfe als Vorwand für einen Einmarsch in das Nachbarland nutzen könnte. (MANNSCHAFT berichtete über queere ukrainische Soldat*innen, die sich outeten.)

Russland hat nach US-Angaben etwa 150 000 Soldaten an der Grenze zusammengezogen. Moskau streitet aber Angriffspläne seit Wochen ab.

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