Genderstern-Initiative: Die Zürcher Community rückt zusammen
Mehrere Organisationen spannen zusammen
Am 24. November stimmt die Zürcher Stadtbevölkerung über die Genderstern-Initiative der SVP ab. Queere Zürcher Vereine machen sich stark für ein Nein.
In Zürich kommt die Debatte über ein kleines Sonderzeichen an die Urne: Am 24. November entscheidet Zürich über die «Tschüss Genderstern!»-Initiative, die den Einsatz des Gendersterns in der städtischen Kommunikation untersagen will.
Um die SVP-Initiative zu bekämpfen hat sich mit Gegen-Ausgrenzung.ch eine breite Allianz von Organisationen und prominenten Personen gebildet. Darunter sind auch mehrere Stadtzürcher LGBTIQ-Vereine: Zurich Pride, Regenbogenhaus, Rainbow Sport Zürich und das queere Filmfestival Pink Apple. Auch nationale Dachverbände wie Pink Cross, LOS, TGNS und Milchjugend machen sich für den Erhalt des Gendersterns stark.
Im Komitee Gegen-Ausgrenzung.ch sitzen unter anderem Nationalrätin Anna Rosenwasser, Barbara Bosshard von Queer Altern und Dragqueen Mona Gamie.
Worum geht es im Detail?
Seit 2022 ist der Genderstern offiziell Bestandteil der Sprachregelung für die Zürcher Stadtverwaltung, um alle Geschlechter – Frauen, Männer und nicht-binäre Personen – gleichberechtigt anzusprechen. Als Alternative sind auch geschlechtsneutrale Bezeichnungen möglich, wie zum Beispiel «Fachpersonen» oder «Lehrkräfte». Nicht erlaubt sind Doppelformen wie «Bewohnerinnen und Bewohner» oder das Binnen-I.
Damit hat die SVP der Stadt Zürich ein Problem, allen voran deren Präsidentin Susanne Brunner. Im Frühling 2023 reichte sie bei der Stadtkanzlei die «Tschüss Genderstern!»-Initiative zusammen mit Mitstreiter*innen ein (MANNSCHAFT berichtete). Dazu gehören unter anderem der offen schwule Mitte-Politiker Markus Hungerbühler. Er hatte einst öffentlich mit den schwulenfeindlichen Aussagen des Churer Bischofs Vitus Huonder abgerechnet. 2017 wurde er mit seinem Partner Eltern einer Tochter, die sie mit Hilfe einer Leihmutter bekommen haben.
Die Abstimmung dürfte knapp ausfallen. Wie eine von der NZZ in Auftrag gegebene Umfrage zeigt, gibt es selbst in Städten keine Mehrheit für den Genderstern. Die Befagten ziehen den Einsatz von männlichen und weiblichen Formen vor. Eher Zuspruch erhält der Genderstern gemäss der Umfrage von Frauen und Personen, die linken Parteien nahestehen.
In der offiziellen Kommunikation der Städte Bern und Luzern ist der Genderstern erlaubt und sogar empfohlen, um trans und nicht-binäre Personen zu inkludieren. Anders als in der Zürcher Stadtverwaltung ist jedoch auch die Verwendung von männlichen und weiblichen Formen erlaubt.
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