«Gegen die Natur»: Lesbisches Paar auf den Komoren verurteilt
Die Strafe überrascht
Auf den Komoren wurde ein lesbisches Paar aufgrund ihrer gleichgeschlechtlichen Liebe verurteilt. Die Strafe überrascht.
Ein Antidiskriminierungsgesetz gibt es auf dem mehrheitlich muslimischen Inselstaat im Indischen Ozean nicht.
Das Auswärtige Amt in Deutschland weist schon seit einiger Zeit darauf hin, dass Mitglieder der LGBTIQ-Community eine Reise auf die KOmoren «sorgfältig abwägen» sollten. Gleichgeschlechtliche Handlungen sind dort illegal, es drohen Haftstrafen bis zu fünf Jahren.
Die Folgen dessen bekam nun ein lesbisches Paar zu spüren. Bei der ersten Verurteilung dieser Art überhaupt auf den Komoren sprach der Richter von sexuellen Handlungen «gegen die guten Sitten und gegen die Natur». Das Urteil über die beiden inhaftierten Frauen im Alter von 19 und 25 Jahren fiel für nationale Verhältnisse derweil verhältnismässig kurz aus. Sie wurden nach sechs Monaten freigelassen, ihre Strafe gilt als verbüsst.
Die beiden hatten während des Prozesses, der unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, zugegeben, eine intime Beziehungen gehabt zu haben. «Ich freue mich, dass meine Mandanten mit der Aufhebung des Haftbefehls freigelassen werden, aber ich bedauere die Langsamkeit, mit der das Urteil gefällt wurde», sagte Mze Kaambi, der Anwalt der Frauen, gegenüber Reuters.
Wie in anderen Teilen Afrikas gibt es auch auf den Komoren Bestrebungen, die Gesetze gegen LGBTIQ zu verschärfen, oft flüchten sich Queers aufgrund der Unterdrückung in arrangierte, heterosexuelle Ehe.
Bei der Konferenz der «Equal Rights Coalition» steht die Unterstützung queerer Menschen an erster Stelle. Aussenministerin Baerbock freut sich über Fortschritte. Eine Sache sei jedoch «beschämend» (MANNSCHAFT berichtete).
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