EM mit Lena Oberdorf? Schnelle Entscheidung über Teilnahme

Ihre Form verbessert sich Tag für Tag, heisst es

Lena Oberdorf bei einem Länderspiel
Die deutsche Nationalspielerin Lena Oberdorf (Bild: Steffen Prößdorf / CC BY-SA 4.0)

Kommt sie in der Schweiz zum Einsatz? Noch vor der Vorstellung des EM-Kaders der deutschen Fussballerinnen will der DFB den Fall Lena Oberdorf geklärt haben.

Bundestrainer Christian Wück will die fragliche EM-Teilnahme der lesbische Kickerin «zeitnah» klären. «Ich will da schnell eine Entscheidung bekanntgeben», sagte der 51-Jährige nach dem 6:0 der deutschen Fussballerinnen gegen Österreich. Die Weltklassespielerin vom FC Bayern München hat seit ihrem Kreuzbandriss vor knapp einem Jahr noch keine Minute gespielt.

Dennoch gehörte die 23-Jährige zum Kader für die Nations-League-Spiele in Wien und gegen die Niederlande in Bremen (4:0), sass aber wie angekündigt nur auf der Tribüne. Wück bestätigte, dass er im Fall Oberdorf nicht auf die Bekanntgabe des Kaders für die Europameisterschaft (2. bis 27. Juli) in der Schweiz warten wird, die für den 12. Juni geplant ist.

Bei der Entscheidung mitreden wird auch der FC Bayern als Oberdorfs Arbeitgeber. Nach der Rückkehr aus Österreich soll es schnell ein Gespräch mit allen Beteiligten geben.

«Obi ist ein ganz normaler Teil des Teams. Sie hat ganz normal mittrainiert, sie hat sich top eingefügt.»

Bundestrainer Christian Wück

«Obi ist ein ganz normaler Teil des Teams. Sie hat ganz normal mittrainiert, sie hat sich top eingefügt. Es geht ja nicht nur um Obi, es geht um die Mannschaft», sagte Wück.

Zuvor hatte er erklärt, dass Oberdorf Tag für Tag ihre Form verbessere. «Wir merken trotzdem, dass sie in der einen oder anderen Situation schon noch sehr in ihren Körper, in ihr Knie reinhört. Und da vom Kopf her vielleicht noch nicht frei ist.»

Allerdings hat die Mittelfeldakteurin noch vier Wochen Zeit bis zum EM-Auftakt am 4. Juli gegen Polen.

Der Fussballstar beschwerte sich unlängst über Fotos von Spielerinnen in «unvorteilhaften Positionen» und über KI generierte Videos, die sie küssend mit Kolleginnen zeigen.

Solche Fotos hätten zur Folge, dass Spielerinnen im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen bei Fouls möglichst schnell wieder aufstünden, sagt Oberdorf. Denn: «Ganz viele Leute» würden «so ranzoomen», wenn man auf dem Boden liege. Und so wolle niemand gesehen werden.

Dazu komme laut Oberdorf ein Trend, mit KI generierte Videos ins Netz zu stellen, die täuschend echt aussähen (MANNSCHAFT berichtete über mit KI verbundene Gefahren), zum Beispiel solche, in denen die lesbische Spielerin ihre DFB-Kollegin Jule Brand küsse. Sie werde da wie «ein Objekt» behandelt, meint sie - «und ich denke, es reicht».

Match finden und Date organisieren: Grindr plant eine KI-Assistenz (MANNSCHAFT berichtete).

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