Für Wahlsieger FPÖ ist LGBTIQ-Bewegung «Zeichen des Niedergangs»
Am Sonntag wurde gewählt
Die rechte FPÖ ist bei der Nationalratswahl wie erwartet auf dem ersten Platz gelandet. Deren Chef Kickl wetterte noch bei der Abschlusskundgebung seiner Partei erneut gegen Queers.
Nach dem vorläufigen Endergebnis erreichten die Rechtsradikalen 29,2 Prozent der Stimmen. «Wir haben eine Tür aufgestossen zu einer neuen Ära», sagte Parteichef Herbert Kickl auf der Wahlparty. «Wir werden jetzt wirklich dieses neue Kapitel der österreichischen Geschichte miteinander schreiben.»
Die FPÖ war in den Umfragen monatelang deutlich an erster Stelle vor der konservativen Kanzlerpartei ÖVP gelegen. Auch unter Queers ist die Partei vorne (MANNSCHAFT berichtete).
Nach dem vorläufigen Endergebnis liegen die Sozialdemokraten mit 21,1 Prozent erstmals nur auf Platz drei. Die Grünen kommen laut dem vorläufigen Endergebnis zufolge auf 8 Prozent (minus 5,9 Prozentpunkte), die liberalen Neos auf 9 Prozent. Fünf queere Politiker*innen traten an, um die Community zu vertreten (MANNSCHAFT berichtete).
Kickl fordert die Remigration für Flüchtlinge, «die glauben, sich nicht an unsere Regeln halten zu müssen.» Ausserdem sprach er sich im Wahlkampf dafür aus, Menschen aus Ländern wie Afghanistan, Syrien oder Somalia grundsätzlich kein Asyl mehr in Österreich zu gewähren. Der FPÖ-Chef kritisierte auch die westlichen Sanktionen gegen Russland, die als Reaktion auf die Invasion der Ukraine verhängt wurden (MANNSCHAFT berichtete). Diese Massnahmen seien «nichts anderes als der Eintritt in einen Wirtschaftskrieg», so Kickl.
In einer einstündigen Rede wetterte Kickl im Endsport des Wahlkampfes auch wiederholt gegen «Gender-Wahnsinn und Regenbogen-Kult». «Für mich ist das ein Zeichen des Niedergangs, und hier müssen wir entschlossen Widerstand leisten», sagte er mit Blick auf die LGBTIQ-Bewegung.
Bundeskanzler Nehammer hatte zuvor bei seinem Wahlkampfabschluss seine Ablehnung bekräftigt, mit FPÖ-Chef Herbert Kickl zusammenzuarbeiten. Während die rechte FPÖ als ein möglicher Koalitionspartner bleibe, erfülle Kickl persönlich nicht die Kriterien zur Bildung einer verantwortungsvollen, tragfähigen Regierung. «Daher habe ich ihn davon ausgeschlossen», machte Nehammer deutlich.
Kickl hat jedoch nach eigenen Angaben nicht vor, in die zweite Reihe zurückzutreten, um eine ÖVP-FPÖ-Koalition zu ermöglichen. Falls Nehammer bei seiner Position bleibt, gilt eine Zusammenarbeit zwischen ÖVP und SPÖ, die eventuell auch die liberalen Neos einschliessen könnte, als mögliche Alternative nach der Wahl.
Ein FPÖ-Politiker aus dem niederösterreichischen Bezirk Melk sorgt mit einer Bildcollage für Aufregung: Darin vergleicht er eine Pride-Veranstaltung mit der Hitlerjugend und spricht von Indoktrination (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
News
Neuer Umfragerekord für AfD in Sachsen-Anhalt
In einem Jahr wird in Sachsen-Anhalt gewählt. Die queerfeindliche AfD liegt in den Umfragen vorn und baut ihren Vorsprung noch aus. Auch Alice Weidel legt bei Sympathiewerten zu.
Von Newsdesk/©DPA
Gesellschaft
Deutschland
Schweiz
Drag Queens gegen Zombies – und mehr queere Filmhighlights in Genf
Das Geneva International Film Festival präsentiert erstmals wieder zahlreiche Produktionen, die queere Lebensrealitäten, Geschichte und Körperlichkeit in den Fokus rücken.
Von Newsdesk Staff
News
Drag
Kultur
Film
Gesundheit
Deutschland gibt 2,5 Millionen Euro für Aids-Programm der UN
Mit dem Rückzug der USA aus internationalen Organisationen wird für viele Gesundheitsprojekte das Geld knapp. Die deutsche Bundesregierung will ein wichtiges Programm weiter unterstützen. Derweil gibt es in Europa wieder mehr Infektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten
Von Newsdesk/©DPA
HIV, Aids & STI
Österreich
Deutschland
USA
Trump ehrt ultrarechten Charlie Kirk mit Freiheitsmedaille
Mehr als einen Monat nach dem Tod Charlie Kirks ehrt Trump den rechten Aktivisten. Fast zeitgleich macht sein Aussenministerium mit einer Drohung Ernst.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Religion
News