ESC 2025: Die Schweiz schickt Ballade «Voyage» ins Rennen
Respekt und Mitgefühl gegenüber Mitmenschen: Darum dreht sich der Schweizer Song «Voyage» von Zoë Më. Das passe gut zu den Werten des ESC, sagt sie.
Nachdem letzte Woche bekannt wurde, dass Zoë Më für die Schweiz am Eurovision Song Contest antreten wird, ist nun auch das Geheimnis um ihren Song gelüftet. Am Montagmorgen stellte die gebürtige Baslerin ihre Ballade in den Studios des Schweizer Fernsehens in Zürich vor.
Zoë Më ist im zweisprachigen Fribourg aufgewachsen und singt sowohl auf Deutsch als auch Französisch. Ihr Song heisst «Voyage» und enthält, ähnlich wie «Tout l'Univers» von Gjon's Tears aus 2021, ausschliesslich französische Texte. «Es ist die schönste Sprache, die es gibt», sagt die Singer-Songwriterin vor der versammelten Presse in Zürich. Sie sei nicht perfekt zweisprachig, gebe aber ihr bestes. Wie ein Kommentator auf Youtube bemerkt, werden alle Lieder der Länder, die automatisch für das Finale qualifiert sind, in der Landessprache gesungen.
Mit «Voyage» will Zoë Më das Publikum mit auf eine Reise nehmen. «Les fleurs sont plus belles quand tu les arroses», singt sie im Song. Blumen sind schöner, wenn du sie giesst, statt sie abzuschneiden. «Für mich sind Menschen wie Blumen», erklärt die 24-Jährige gegenüber SRF-Moderator Sven Epiney. «Will heissen: Wenn wir einander mit Respekt begegnen, können wir zur schönsten Version unserer selbst werden.»
Wie Zoë Më ist auch Gjon's Tears aus Fribourg, die beiden sind gut befreundet. «Gjon hat mich vor ein paar Jahren in die Welt von Eurovision eingeführt. Dann hat mich das Fieber gepackt», sagt sie anschliessend im Interview mit MANNSCHAFT. Die Botschaft von «Voyage» passe gut zu den Werten des ESC, mit denen sie sich identifizieren könne.
Die ESC-Community habe sie und ihren Song mit offenen Armen empfangen. «Das finde ich schön», sagt sie. «Alle kommen, wie sie sind. Man ist stolz auf wer man ist. Es macht mich sehr glücklich, ein Teil davon zu sein.»
Was ihre Konkurrenz angeht, so hat Zoë Më bereits eine Favoritin: Erika Vikman aus Finnland mit «Ich komme». Der Song soll Tabus über die weibliche Lust brechen (MANNSCHAFT berichtete). «Lustigerweise ist es ein Song, der gar nichts mit meinem Universum zu tun hat», sagt Zoë Më. «Es ist der 69. ESC und dazu einen sexuell konnotierten Song zu haben, finde ich als Songwriterin sehr unterhaltsam.»
Erste Reaktionen auf der Song sind positiv. Man darf gespannt sein, wie weit es Zoë Më mit «Voyage» schaffen wird. Balladen mit französischen Texten hatten in der Vergangenheit gute Chancen. Gjon's Tears schaffte es 2021 mit «Tout l'Univers» auf Platz 3.
Mehr: Inklusion, neue Sponsoren und weitere Karten für den ESC 2025. In Basel gab das Projektteam ein Update – auch zu neuen Möglichkeiten des Ticketkaufs (MANNSCHAFT berichtete)
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