Schweiz schickt französische Ballade an den ESC
«Gjon’s Tears» fährt für die Schweiz nach Rotterdam
Nach einer fulminanten Nummer wird es im diesjährigen ESC-Beitrag der Schweiz ruhiger: Der 21-jährige Gjon Muharremaj singt die Ballade «Répondez-moi».
Nach dem letztjährigen Hit «She’s Got Me» von Luca Hänni fährt die Schweiz ein paar Gänge runter und schickt mit «Répondez-moi» eine melancholische Ballade an den Eurovision Song Contest ESC nach Rotterdam, gesungen von Gjon’s Tears. Der Musiker aus Freiburg heisst mit bürgerlichem Namen Gjon Muharremaj.
Ein 100-köpfiges Zuschauerpanel und eine 20-köpfige internationale Fachjury wählten den Song in einem mehrstufigen Verfahren aus. Wie bei den internationalen «ESC»-Shows zählten die Stimmen zu je 50 Prozent, schreibt Schweizer Radio und Fernsehen SRF in einer Medienmitteilung. Die rund 515 Einsendungen waren nicht öffentlich einsehbar.
Gjon’s Tears schrieb den Song zusammen mit den Songwriter*innen Xavier Michel, Alizé Oswald und Jeroen Swinnen im Rahmen des Schweizer Songwriter-Camps. Die Inspiration dazu lieferten Muharremajs Eltern, die aus Albanien und dem Kosovo stammen. «Jeder fragt sich doch, warum wir genau hier sind, woher wir kommen, wohin wir gehen», sagt er gegenüber dem SRF. «Auch wenn ich in der Schweiz aufgewachsen bin und hier meine Heimat ist, sind das Themen, die mich sehr beschäftigen.»
Der ESC geht bereits in zwei Monaten über die Bühne und Gjon’s Tears befindet sich auch schon mitten in den Vorbereitungen. «Der ESC ist der grösste Musikevent, den es gibt», sagt er. Getreu dem diesjährigen Motto «Open up» wolle er sich nur zu gern auf dieses einmalige Abentuer einlassen und freue sich auf alles, was komme.
«Ich möchte am Eurovision Song Contest mein Bestes geben und stolz darauf sein, wer ich bin, woher ich komme und was ich erreicht habe. Ich möchte die Menschen mit ‹Répondez-moi› ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen», sagt er.
Für den jungen Musiker ist es nicht der erste Auftritt vor einem grossen Publikum. Der Grossvater hatte sein Talent erkannt und ihn in Albanien bei einem Talentwettbewerb angemeldet. Als Zwölfjähriger schaffte es Gjon’s Tears bei «Albanians Got Talent» auf den dritten Platz, ein Jahr später kam er bei «Die grössten Schweizer Talente» bis in den Halbfinal, so auch 2019 beim französischen Pendant «The Voice: La Plus Belle Voix».
Auch Deutschland schickt mit Ben Dolic einen jungen Musiker mit Migrationshintergrund ins Rennen (MANNSCHAFT berichtete). «Als ich die Nachricht bekommen habe, dass ich mich bei den Jurys durchgesetzt habe, war ich völlig überwältigt», erklärte Ben Dolic Ende Februar. Für ihn werde mit der ESC-Teilnahme für Deutschland ein Traum wahr. «Ich finde, wir haben für den ESC einen perfekten Song und ich werde alles für Deutschland geben.»
Das könnte dich auch interessieren
Buch
Fortsetzung von Fotoband: Schwule Liebe ist stärker als jeder Hass
Nach dem weltweiten Erfolg von «Loving» präsentieren die Sammler Hugh Nini und Neal Treadwell nun die lang erwartete Fortsetzung. Das grossartige Buch mit 300 Fotos beweist, dass sich schwule Liebe nicht auslöschen lässt.
Von Christian Höller
Kultur
Liebe
Fotografie
Schwul
Mode
Nemos Outfit vom ESC kannst du jetzt kaufen
Das kleine Schwarze von Nemos ESC-Auftritt 2025 gibt es anlässlich des Second Hand Day zu kaufen. Nemo versteigert das Outfit für den guten Zweck.
Von Newsdesk Staff
Lifestyle
Schweiz
Eurovision Song Contest
Schweiz
Keine neuen HIV-Übertragungen bis 2030? Ziel «ernsthaft in Gefahr»
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die aktuellsten Zahlen zu HIV und sexuell übertragbaren Infektionen (STI) in der Schweiz veröffentlicht. Nationale und globale Sparmassnahmen würden die erreichten Fortschritte und das Ziel 2030 gefährden, so die Medienmitteilung.
Von Newsdesk Staff
HIV, Aids & STI
Gesundheit
Drag
Die queere Geschichte hinter dem Musical «Kinky Boots»
Ein englischer Unternehmer produziert auf dem Land Stiefel für Dragqueens. Das Musical «Kinky Boots» nach einer wahren Geschichte geht jetzt auf Tour in der Schweiz und Deutschland. Prominenter Fan ist Jorge González.
Von Newsdesk/©DPA
Schweiz
Kultur
Musik
Bühne