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«Violent Thing» – bester ESC-Beitrag seit «Satellite»?

Der 22-jährige Ben Dolic fährt für Deutschland zum Eurovision Song Contest nach Rotterdam

Violent thing
Ben Dolic hätte Deutschland am ESC 2020 vertreten. (Foto: NDR)

Der 22-jährige Ben Dolic fährt für Deutschland zum Eurovision Song Contest nach Rotterdam. Der NDR lüftete das Geheimnis am Donnerstag. Viele Reaktionen zu «Violent Thing» sind positiv.

Mit dem Song «Violent Thing» überzeugte der Sänger in einem mehrstufigen Auswahlverfahren zwei unabhängige Jurys: eine Eurovisions-Jury mit 100 ESC-Kenner*innen aus ganz Deutschland und eine internationale Expertenjury aus 20 Musikprofis. Einen Vorentscheid gab es diesmal nicht (MANNSCHAFT berichtete). Auch in der Schweiz läuft es dieses Jahr so: Am 4. März werden Song und Interpret vom SRF vorgestellt.

Beim Voting auf ESC-Kompakt ist derzeit eine starke Zweidrittelmehrheit angetan von dem Song. 67 Prozent sagen «gefällt mir gut» oder «ganz ausgezeichnet», 18 % finden «so lala». 15 % sagen: «furchtbar» bzw. «gefällt mir weniger». Bisher haben rund 1500 User*innen abgestimmt.


Bei YouTube sind die Kommentare überwiegend positiv, hier werden sogar schon 12 Punkte aus den Niederlanden und aus Polen vergeben. Auch in den sozialen Netzwerken ist die Stimmung überwiegend gut. Einer staunt bei Twitter: «Ich mag‘s kaum glauben, aber der #ESC2020-Beitrag entspricht ja wirklich mal zu 100 Prozent dem aktuellen musikalischen Zeitgeist. Bedeutet auf der einen Seite: Es klingt wie sehr viel Anderes. Auf der anderen: Es dürfte sehr vielen Leuten gefallen.»

MANNSCHAFT im März: Raus aus gesellschaftlichen Zwängen!

«Hab #ViolentThing jetzt nochmal gehört und ich muss meine anfängliche Meinung ändern. Mag den Song doch ganz gern. Leute ich bin positiv gestimmt für Mai.» Ein anderer schwärmt «Schön a la Swedish Pop Song. Das wird der EU-Dancefloor Knaller des Sommer. Bester Deutscher Beitrag seit «Satellite». Ich bin begeistert.» Eine andere ist weniger begeistert: «Man kann’s auf jeden Fall gut mehrmals im Hintergrund laufen lassen, ohne dass es stört.»

Bisher sehen die Buchmacher laut wettfreunde.net als Sieger am ehesten den italienischen Beitrag von Diodato «Fai rumore». Bisher sind die Reaktionen auf den deutschen Beitrag verhalten, aber insgesamt nicht schlecht.


«Als ich die Nachricht bekommen habe, dass ich mich bei den Jurys durchgesetzt habe, war ich völlig überwältigt», erklärte Ben Dolic am Donnerstag. Für ihn werde mit der ESC-Teilnahme für Deutschland ein Traum wahr. «Ich finde, wir haben für den ESC einen perfekten Song und ich werde alles für Deutschland geben.»

Die Liebe fühlen in Slowenien

Zwei Anläufe in Castingshows
Ben wurde am 4. Mai 1997 in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana geboren. Schon mit 12 stand er bei der slowenischen Version von «Das Supertalent» auf der Bühne und kam bis ins Halbfinale. Als Mitglied der Gruppe D Base nahm er 2016 am slowenischen ESC-Vorentscheid teil. Mit 18 Jahren zog Ben Dolic mit seiner Familie in die Schweiz, wo er Deutsch lernte und seine Karriere weiter vorantrieb. Seinen ersten großen musikalischen Erfolg feiert er dann 2018 in Deutschland: Bei «The Voice of Germany» erreicht er im Finale den zweiten Platz. Für den Wahl-Berliner folgen danach Tourneen in Deutschland und Österreich.

Der Song «Violent Thing», mit dem Ben Dolic in Rotterdam antritt, wurde vom österreichisch-bulgarischen Produzenten und Songwriter Boris Milanov und seinem Team geschrieben. Er ist Gründer des internationalen Musiklabels Symphonix, mit dem er hauptsächlich junge und aufstrebende Talente fördert. Seine Kompositionen schafften es beim Eurovision Song Contest in den vergangenen vier Jahren gleich drei Mal unter die Top 4: Kristian Kostov wurde 2017 in Kiew mit «Beautiful Mess» für Bulgarien Zweiter, Cesár Sampson in Lissabon 2018 mit «Nobody But You» für Österreich Dritter und Poli Genova 2016 in Stockholm mit «If Love Was a Crime» für Bulgarien Vierte.

«Ben Dolic’s einzigartige und wiedererkennbare Stimme hat mich gleich an seine musikalischen Vorbilder erinnert. Er muss den Vergleich mit Pop-Giganten wie Justin Timberlake oder Michael Jackson nicht scheuen», sagt Boris Milanov.

«So froh und glücklich, dass wir beim ESC mitgemacht haben»

Das Finale des Eurovision Song Contests findet am Samstag, 16. Mai, in Rotterdam statt. Zum ersten Mal kommentieren Peter Urban und Michael Schulte die Shows gemeinsam. Das Erste, ONE und eurovision.de übertragen das Finale live ab 21 Uhr. Die Halbfinale werden am 12. und 14. Mai live jeweils ab 21 Uhr auf ONE und eurovision.de gesendet.


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