Der Radsport-Weltverband hat trans Fahrerinnen die Teilnahme an Rennen der Frauen verboten. Weltmeisterin Veronica Ivy kritisiert dies.

Trans Frauen dürfen seit einer vor wenigen Tagen öffentlich gemachten Mitteilung nicht mehr an Radrennen des Radsport-Weltverbands UCI teilnehmen. «Von nun an ist es Transgender-Athletinnen, die nach der (männlichen) Pubertät eine Transition vollzogen haben, untersagt, an Frauenwettbewerben des internationalen Kalenders der UCI – in allen Kategorien – in den verschiedenen Disziplinen teilzunehmen», hiess es. Die Entscheidung des Verbands betrifft unter anderem die Tour de France der Frauen.

Das Management-Komitee des Dachverbands beschloss die neuen Regeln auf einer ausserordentlichen Sitzung in der vergangenen Woche. Dem vorausgegangen sei unter anderem ein Austausch mit betroffenen Athleten, Wissenschaftlern und Interessengruppen.

Bei UCI-Veranstaltungen wird die Kategorie «Männer» der Mitteilung zufolge in «Männer/offen» umbenannt. «Athleten, die die Bedingungen für die Teilnahme an den Frauenwettbewerben nicht erfüllen, werden ohne Einschränkung zugelassen», teilte die UCI mit.

Veronica Ivy, eine kanadische Radsportlerin, die als erste trans Frau eine Weltmeisterschaft im Bahnradfahren gewann, kritisierte die neue Richtlinie UCI. «Jetzt bin ich gezwungen, in die demütigende Kategorie ‚Männer/Offen‘ einzusteigen. In diese Kategorie fallen keine CIS-Frauen, sondern nur trans Frauen und CIS-Männer. Das heisst, es ist nicht ‚offen’», schrieb sie auf Instagram.

«Die UCI hat laut und deutlich gesagt, dass trans Frauen keine echten Frauen sind und dass wir wie andere behandelt werden müssen und dass die CIS-Frauen vor uns unschuldigen Transfrauen ‚geschützt‘ werden müssen», erklärte sie weiter. «Das ist Unsinn. Das ist demütigend. Das ist unmenschlich. Das ist ekelhaft.»

Bereits im Mai hatte der britische Radverband eine ähnliche Entscheidung getroffen und trans Frauen die Teilnahme an Frauenwettbewerben untersagt. Auch hier sollen Rennen künftig in zwei Kategorien aufgeteilt werden: «weiblich» und «offen». (MANNSCHAFT berichtete).

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