Dresden erinnert an homofeindlichen Anschlag vor 5 Jahren

Eine Bodenplatte wurde am einstigen Tatort eingeweiht

dpatopbilder - 02.10.2025, Sachsen, Dresden: Eine Bodentafel mit der Innschrift „ Zum Gedenken an die Opfer und Betroffenen der Messerattacke vom 4. Oktober 2020. Der Tathintergrund war terroristischer Islamismus“ ist auf der Schloßstraße in den Gehweg eingelassen. Anlass ist der islamistisch motivierte Messerangriff vom Oktober 2020 in der Dresdner Altstadt, bei dem ein Mensch ums Leben kam und ein weiteres Opfer schwer verletzt überlebte. Foto: Sebastian Kahnert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
In Dresden wurde ein schwules Paar von einem Islamisten mit dem Messer angegriffen (Bild: (c) Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten)

Bei dem Angriff am 4. Oktober 2020 hatte der Täter in Dresden auf zwei schwule Touristen eingestochen, einer der Männer starb kurz darauf. Nun wurde eine Gedenktafel am Tatort eingeweiht.

Am 4. Oktober 2020 griff ein syrischer Islamist hinter dem Kulturpalast in Dresden gezielt zwei Touristen aus Nordrhein-Westfalen an. Die beiden Männer, ein schwules Paar, wurden vom Täter aufgrund ihrer sexuellen Orientierung niedergestochen (MANNSCHAFT berichtete). Bei dem Attentat kam einer der beiden verpartnerten Männer, Thomas L., ums Leben, der andere wurde schwer verletzt.

Der polizeibekannte islamistische Extremist soll mehrere Küchenmesser bei sich getragen haben. Laut Bundesanwaltschaft hatte der Beschuldigte aus einer radikal-islamistischen Gesinnung heraus gehandelt.

Am Donnerstag hat nun die Stadt Dresden gemeinsam mit den Opferbeauftragten des Bundes, von Nordrhein-Westfalen und von Sachsen eine Gedenktafel am Tatort eingeweiht, wie unter anderem die DNN berichten. Die Veranstaltung in der Rosmaringasse/Ecke Schlossstrasse stand unter dem Motto «Zum Schutz unserer Demokratie: Ein Zeichen gegen Hass und Vielfalt».

Mit der Bodentafel werde die Erinnerung «an die Opfer dieses zutiefst erschütternden Ereignisses dauerhaft in unserer Stadt verankert», erklärte Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Die Linke).

Tatsächlich war vor fünf Jahren von einem möglichen schwulenfeindlichen Motiv zunächst gar nicht die Rede gewesen, wie u. a der LSVD kritisierte. «Statt öffentlicher Empathie und Solidarität wurde jedoch der Hass auf Schwule als mögliches Tatmotiv von Polizei, Staatsanwaltschaft und Ministerien verschwiegen.» Dieses Schweigen bagatellisiere Gewalt gegen LGBTIQ, mache sie unsichtbar und wiederhole so ein zentrales Muster von Homo- und Transfeindlichkeit, so der LSVD damals gegenüber der Taz.

Mehr lesen > Sie war die gefährlichste Lesbe Wiens: Wanda Kuchwalek bezeichnete sich selbst als «stinkschwul» (MANNSCHAFT berichtete).

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