Erneute Attacke auf schwules Anti-Gewalt-Projekt Maneo

ARCHIV - 12.04.2018, Schleswig-Holstein, Kiel: Die Blaulichter sind auf den Dächern von Polizeifahrzeugen zu sehen. (zu dpa: «Unfall bei Elmshorn - Frau schwer verletzt aus Auto befreit») Foto: Carsten Rehder/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Fenster zertrümmert, Mitarbeiter bedroht: Im Berliner Regenbogenkiez häufen sich Attacken auf das über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Projekt Maneo. Welche Spuren die Täter hinterlassen.

Das bekannte Schwulen-Anti-Gewalt-Projekt Maneo in Berlin-Schöneberg ist zum zweiten Mal binnen einer Woche Ziel eines Angriffs geworden. Laut Polizei beschädigten Unbekannte am frühen Morgen gegen 3:40 Uhr eine Eingangstür und eine Fensterscheibe.

Demnach rief eine Zeugin die Polizei in die Bülowstrasse, nachdem sie lautes Klirren hörte und zwei Personen weglaufen sah. Die Beamten fanden vor Ort einen Stein, der offenbar gegen die Scheiben geworfen worden war. Der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz des Landeskriminalamts nahm Ermittlungen auf.

Das Projekt Maneo bietet seit Jahrzehnten Opferhilfe und Gewaltprävention für Schwule und andere sexuelle Minderheiten. Erst am 28. September hatten Unbekannte die Räumlichkeiten nach ähnlichem Muster attackiert.

Nach Angaben des Projekts gab es in den vergangenen Wochen eine Häufung von Vorfällen (MANNSCHAFT berichtete). So sei die Eingangstür mehrfach beschädigt und das Eingangsschild mutwillig abgerissen worden, heisst es auf der Internetseite. Mitarbeiter seien wiederholt homophob beleidigt und bedroht worden.

Sebastian Walter, queerpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, verurteilte den Angriff vor einer Woche scharf: «Der Angriff auf Maneo ist ein Angriff auf uns alle. Unsere Solidarität gilt dem Team von Maneo. Queerfeindliche Gewalt müssen wir entschieden bekämpfen und das beginnt bei der Prävention: mit Aufklärung, Bildung und sicheren Räumen. Queere Sicherheit ist keine Verhandlungssache – sie ist Grundrecht.»

Der Berliner Queer-Beauftragte Alfonso Pantisano erklärte: «Schon wieder ein Angriff auf einen der wichtigsten Orte für die Beratung und Betreuung schwuler Männer, die von Gewalt betroffen sind. Es ist kaum zu ertragen, dass Menschen, die anderen helfen und begleiten, selbst zur Zielscheibe werden.»

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