«Queere Sicherheit ist Grundrecht!» – Schwules Anti-Gewalt-Projekt angegriffen
Bei Maneo in Berlin ging eine Scheibe zu Bruch
Am Sonntag früh wurde in Berlin-Schöneberg eine Fensterscheibe des schwulen Anti-Gewalt-Projekts Maneo beschädigt.
Maneo bietet seit Jahrzehnten Opferhilfe und Gewaltprävention für Schwule und andere sexuelle Minderheiten. Nun wurde das Projekt selber angegriffen: Gegen 6:35 Uhr alarmierte eine Zeugin die Polizei zu Maneo in der Bülowstrasse, nachdem sie ein lautes Klirren gehört hatte und drei Personen flüchten sah.
Polizeikräfte stellten kurz darauf bei dem Projekt eine beschädigte Fensterscheibe fest und einen Stein, der offenbar gegen die Scheibe geworfen worden war. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalsamts Berlin hat die Ermittlungen übernommen.
Sebastian Walter, queerpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, verurteilt den Angriff scharf: «Der Angriff auf Maneo ist ein Angriff auf uns alle. Unsere Solidarität gilt dem Team von Maneo. Queerfeindliche Gewalt müssen wir entschieden bekämpfen und das beginnt bei der Prävention: mit Aufklärung, Bildung und sicheren Räumen. Queere Sicherheit ist keine Verhandlungssache – sie ist Grundrecht.»
Einen queerfeindlichen Angriff vermutet auch der Berliner Queer-Beauftragte Alfonso Pantisano. «Schon wieder ein Angriff auf einen der wichtigsten Orte für die Beratung und Betreuung schwuler Männer, die von Gewalt betroffen sind. Es ist kaum zu ertragen, dass Menschen, die anderen helfen und begleiten, selbst zur Zielscheibe werden.»
Dieser Angriff richte sich nicht nur gegen Maneo. «Er richtet sich gegen uns alle. Gegen das Recht, als queere Menschen sicher und sichtbar in dieser Stadt zu leben. Wer queere Beratungsstellen attackiert, greift die Grundwerte unserer offenen Gesellschaft an», so Pantisano auf Instagram.
Der SPD-Politiker erklärte: «Wir lassen uns nicht einschüchtern. Gewalt, Hass und Einschüchterung - egal aus welcher Motivation heraus – dürfen niemals lauter sein als unser Einsatz für Vielfalt, Respekt und Freiheit.»
Lesbische Sichtbarkeit in Polen: Olympionikin mit Partnerin in Tanzshow: Katarzyna Zillmann hatte in Tokio Silber geholt (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Berlin
Hausdurchsuchung und Ermittlungen gegen Jurassica Parka
Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen Jurassica Parka wegen des Verdachts auf Verbreitung und Besitz von kinderpornografischem Material. Die Dragqueen postete auf Instagram eine Stellungnahme.
Von Newsdesk Staff
Drag
Justiz
Mentale Gesundheit
People
Drogen
International
Japans erste Premierministerin ist eine Gegnerin der Ehe für alle
Sie möchte Japans «Eiserne Lady» sein. Sanae Takaichi steht nicht nur aussen- und sicherheitspolitisch für einen Rechtskurs. Ihre Haltung zu queeren Themen und Frauenrechten sorgt für Kritik – auch in Japan selbst.
Von Newsdesk/©DPA
News
Ehe für alle
Religion
Premiere im Vatikan: Papst trifft Vertretung von Missbrauchsopfern
Papst Leo traf diese Woche erstmals eine Vertretung von «Ending Clergy Abuse». Die Menschenrechtsorganisation bezeichnete den Austausch als «historisches Treffen».
Von Newsdesk Staff
News
International
Community
Brand vor CSD in Cottbus: Auch der Staatsschutz ermittelt
Vor dem CSD in Cottbus brennt ein Müllcontainer am «Regenbogenkombinat» und der Staatsschutz ermittelt – was steckt dahinter? Vor der CSD-Parade ist die queere Community in Cottbus besonders wachsam.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Deutschland
Queerfeindlichkeit