Dreharbeiten zu «Kuss der Spinnenfrau» mit Jennifer Lopez laufen
Die Diva übernimmt in der Verfilmung des Kander-&-Ebb-Musicals die Titelrolle
Jennifer Lopez hat offiziell angefangen, Szenen der Verfilmung des LGBTIQ-Musicals «Kiss of the Spiderwoman» zu drehen, schreibt das Branchenportal Broadwayworld.com.
Demnach habe die Pop-Ikone vergangene Woche in einer Instagram-Story bestätigt, dass die Produktion begonnen habe. Sie sprach von «Tag 1» der Arbeit und setzte ein Spinnen-Emoji dahinter.
Die Regie hat laut Broadwayworld Bill Condon übernommen, der auch schon an den Verfilmungen von «Chicago», «Dreamgirls» und «Schöne und das Biest» beteiligt war, von ihm ist auch der schwule Klassiker «Gods and Monsters» (mit Ian McKellen und Brendan Fraser) sowie Teile der «Twilight»-Reihe (MANNSCHAFT berichtete). Weitere Besetzungsdetails zu «Spinnenfrau» – über Lopez hinaus – sind bislang nicht bekannt.
Scheinbar haben die Proben und Vorbereitungen bereits im Februar begonnen, die eigentlichen Dreharbeiten mit dem Main Cast sollen im April starten.
Horror des Gefängnisalltags Das Musical des schwulen Autorenduos Kander & Ebb gewann 1993 sieben Tony Awards, u.a. als «Bestes Musical». Es erzählt – basierend auf dem gleichnamigen Roman von Manuel Puig – die Geschichte des in einem südamerikanischen Gefängnis wegen Homosexualität inhaftierten Molina. Um dem Horror des Gefängnisalltags zu entfliehen, träumt Molina von einem glamourösen Filmstar namens Aurora, der ihn in bunte Fantasiewelten entführt.
Als eines Tages der politische Häftling Valentin in seine Zelle gesteckt wird, muss sich der heterosexuelle Neuzugang mit dem stark «femininen» Verhalten seines Zellgenossen arrangieren. Es beginnt eine komplizierte Beziehung zwischen den beiden – in der Valentin versucht, Molina für seine politischen Ziele zu gewinnen und ihn schlussendlich sexuell verführt, damit Molina nach seiner Entlassung eine Botschaft nach draußen trägt.
Molina sieht in seiner Liebe zum hypermaskulinen Valentin eine Spiegelung der melodramatischen Geschichten aus seinen Aurora-Fantasien. Und geht damit ins tödliche Netz der «Spinnenfrau».
Das Musical lief zuerst im Londoner West End in einer gefeierten Inszenierung von Harold Prince, Brent Carver spielte Molina und Anthony Crivello den Valentin. Die kürzlich verstorbene Chita Rivera war die überragende Spinnenfrau, die nicht nur tänzerisch brillierte, sondern im Titelsong in einem Netz aus grünen Laserprojektionen zu erleben war.
«This Is Me … Now» Die deutschsprachige Erstaufführung fand 1993 im Wiener Raimund Theater statt. 2002 spielte in Coburg bei der späten Deutschlandpremiere Alen Hodzovic den Molina. Sein Mann, der Schweizer Regisseur Stefan Huber, verstarb kürzlich (MANNSCHAFT berichtete).
Auf dem Original-Broadway-Cast-Album kann man Vanessa Williams als Aurora hören, aus London gibt’s eine Aufnahme mit Rivera. Man darf gespannt sein, wie Jennifer Lopez die enigmatische Rolle gestalten wird.
Laut Broadwayworld müssten die Dreharbeiten zügig abgeschlossen sein – zumindest was die Aurora-Szenen angeht –, weil Lopez Ende Juni ihre Tournee «This Is Me … Now» starten will.
Avi Jakobs schlägt mit der neuen Staffel «Beyond Fashion» wieder eine Brücke zwischen Mode und gesellschaftlichen Themen und analysiert den Einfluss von Subkulturen auf die High Fashion. Mit MANNSCHAFT+ spracht Avi über Pronomen, die Vorteile von Sober Raves und Besuche in der Heimat.
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