Ich habe seit einiger Zeit keine Lust mehr auf Sex. Ich bin körperlich gesund, aber es fühlt sich an, als hätte ich innerlich «abgeschaltet». Kann das psychische Gründe haben? Was hilft, um meine Lust wiederzufinden? Mein Mann reagiert verständnisvoll, aber ich fürchte, dass er nicht ewig Geduld haben wird. Daniel (45)

Hallo Daniel, es ist möglich, dass psychische Faktoren eine Rolle spielen, wenn das sexuelle Verlangen nachlässt. Stress, Belastungen im Alltag, eine Veränderung der Beziehung, der Wohnsituation oder der Arbeit, aber auch physische Belastungen oder hormonelle Schwankungen können solche Auswirkungen haben.

Auch der Druck, den man sich selbst macht oder der von aussen kommt, kann dazu führen. Was du tun kannst: Auch wenn dein Mann schon verständnisvoll ist, kann ein offenes Gespräch über eure Gefühle und Sorgen diesbezüglich helfen. Dabei ist es wichtig, dass er versteht, dass es nicht an ihm liegt, sondern an einem inneren Zustand, den du gerade durchlebst.

Achte darauf, dich selbst gut zu behandeln. Das bedeutet, dass du auf deine mentalen und physischen Bedürfnisse hörst. Bewegung, Meditation oder kreative Hobbys könnten dir helfen, wieder mehr in Kontakt mit dir selbst zu kommen. Versucht, euch ohne den Druck von «Sex» näher zu kommen. Manchmal kann das gemeinsame Kuscheln oder einfach die Nähe in einer entspannteren Atmosphäre dazu beitragen, die sexuelle Lust ohne Erwartungen zu fördern.

Eine Paartherapeutin oder ein Sexualtherapeut könnte dabei helfen, die Kommunikation zu stärken und etwaige tieferliegende Blockaden zu lösen. Es ist verständlich, dass du dir Gedanken machst, aber Geduld und Verständnis für dich selbst sind in dieser Zeit ebenso wichtig. Jeder Mensch hat mal Phasen, in denen das sexuelle Verlangen schwächer ist. Es muss nicht für immer so bleiben, und es gibt durchaus Wege, es wieder zu entfachen.

Patricks Ärztin empfiehlt eine Entfernung der Prostata. Er hat nun Angst, dadurch seine Lust am Sex zu verlieren. Meine Antwort an ihn findest du hier.

Alles Gute wünscht dir Dr. Gay

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