Mehr ältere Menschen mit HIV von Diskriminierung betroffen
Mahnung der Aids-Hilfe Schweiz
Für Menschen mit HIV bleibt Diskriminierung eine tägliche Realität. Das zeigt sich auch in Altersheimen.
Trotz medizinischen Fortschritts und wachsender Sensibilisierung bleibt die Diskriminierung von Menschen mit HIV in der Schweiz eine Realität. Besonders bei Spitex und Altersheimen zeigen sich weiterhin Vorurteile und Benachteiligungen, heisst es in einer Mitteilung der Aids-Hilfe Schweiz zum Zero Discrimination Day am 1. März.
Der Diskriminierungsbericht 2024 der Aids-Hilfe Schweiz Bericht beleuchtet die anhaltenden Schwierigkeiten, mit denen Menschen mit HIV konfrontiert sind, und dokumentiert Fälle von Diskriminierung im vergangenen Jahr 2024. Besonders alarmierend sei es, dass ein signifikanter Anteil dieser Vorfälle im Gesundheitssektor auftritt, was die psychische Gesundheit der Betroffenen stark beeinträchtigt. Menschen mit HIV werden in Arztpraxen und Spitälern abgewiesen, erhielten unnötige Sonderbehandlungen oder erlebten, dass ihre Diagnose ohne Einwilligung offengelegt werde
Zusätzlich rücke die Altersfrage stärker in den Fokus. Der Altersmedian von Menschen mit HIV in der Schweiz liege inzwischen bei 54 Jahren, mehr als die Hälfte sind zwischen 45 und 64 Jahre alt, heisst es in der Mitteilung. Die Zahl älterer Menschen mit HIV werde weiter steigen. «Besonders in der geriatrischen Versorgung – also der medizinischen Betreuung älterer Menschen – fehlt es jedoch immer wieder an Wissen über HIV, was zu Fehlbehandlungen und unnötiger Stigmatisierung führt. Fachpersonen müssen besser geschult werden, um eine diskriminierungsfreie Versorgung sicherzustellen.»
«Der Umgang mit älteren Menschen, die mit HIV leben, bereitet uns grosse Sorgen.»
Andreas Lehner, Aids-Hilfe Schweiz
Andreas Lehner, Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz, äussert sich besorgt: «Die aktuellen Zahlen sollten als dringender Weckruf dienen. Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass Menschen mit HIV sowohl im Gesundheitswesen als auch in anderen Lebensbereichen Diskriminierung erfahren. Insbesondere der Umgang mit älteren Menschen, die mit HIV leben, bereitet uns grosse Sorgen. Sie haben oft jahrzehntelange Diskriminierung erlebt, auch die traumatischen Zeiten von Aids.» Eine gezielte Schulung von Fachpersonen, um Diskriminierung zu erkennen und zu verhindern, sei unabdingbar.
Auch die Aids-Hilfe Wien ruft zum Zero Discrimination Day dazu auf, die Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen, die mit HIV leben zu beenden. Das betreffe insbesondere das Gesundheitswesen, wo im Jahr 2024 erneut 70% der gemeldeten Vorfälle stattgefunden hätten. Betroffene berichteten immer wieder von ablehnendem Verhalten des medizinischen Personals und erlebten mitunter sogar, dass eine Behandlung verweigert wird.
Auch im privaten Umfeld seien HIV-positive Menschen oftmals Diskriminierung ausgesetzt, etwa durch Drohungen, den HIV-Status gegen ihren Willen preiszugeben.
HIV, Tripper, Syphilis: Es gibt wieder mehr Infektionen. Das zeigt das Beispiel Baden-Württemberg (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Religion
Der Papst, die Schweizergarde und die Lust der Geistlichen
Die Schweizergarde hat nach dem Tod von Papst Franziskus die Verschiebung ihrer Vereidigungszeremonie, die traditionell im Mai stattfindet, bekanntgegeben. Wie geht man dort eigentlich mit Homosexualität um?
Von Newsdesk Staff
Lust
News
Schweiz
Deutschland
Neue Leitlinie für trans Jugendliche: «Zu langes Warten kann schaden»
Für wen sind Pubertätsblocker erlaubt? Experten erstellen neuen Leitfaden.
Von Newsdesk/©DPA
Gesundheit
TIN
Schweiz
Anna Rosenwasser: Wäre fast als Nationalrätin zurückgetreten
Seit bald zwei Jahren sitzt Anna Rosenwasser im Nationalrat. Anfang des Jahres steckte sie in einer Krise, für die sie nun Medien verantwortlich macht.
Von Newsdesk Staff
Lesbisch
Politik
Buch
Bi
Dr. Gay
Dr. Gay – Ich komme zu schnell: Weil ich unbeschnitten bin?
Leser Lukas hat eine sehr gefühlsintensive Eichel und möchte beim Sex länger durchhalten. Er bittet unseren Dr. Gay um Rat.
Von Dr. Gay
Lust
Gesundheit