Dionne Warwick: AIDS-Aktivismus lag mir sehr am Herzen
Die 80-Jährige stellte in Toronto eine Doku über ihr Leben vor
US-Sängerin Dionne Warwick hat beim 46. Toronto International Film Festival (TIFF) ihr jahrzehntelanges Engagement für AIDS-Kranke erklärt.
«Vor allem wollte ich das Missverständnis ausräumen, dass die Krankheit nur schwule Männer betreffe. Frauen und Kinder erkranken ebenso daran», sagte die 80-Jährige am Sonntag (Ortszeit). Ihr sei es in den 1980er Jahren besonders wichtig gewesen, das öffentliche Bewusstsein für die AIDS-Epidemie zu schärfen.
«Das lag mir sehr am Herzen. Ich merkte, dass es so viele Menschen in meiner Branche betraf – Beleuchtungsleute, Tonleute, Visagisten, es ging immer weiter und weiter», sagte Warwick in Toronto, wo der Dokumentarfilm «Dionne Warwick: Don’t Make Me Over» Weltpremiere feierte.
Warwick, die am 18. September bei der TIFF Tribute Awards-Gala in Toronto mit einem Special Tribute Award ausgezeichnet werden soll, fügte hinzu, dass sie ein Remake des Songs «That’s What Friends Are For» begrüssen würde. «Ja, darüber sollte nachgedacht werden», sagte Warwick. Ihre 1985er Version mit Elton John, Gladys Knight und Stevie Wonder wurde zu einer Hymne für AIDS-Bewusstsein.
Der Dokumentarfilm der Regisseure Dave Wooley und David Heilbroner erzählt von Warwicks sechs Jahrzehnte währender Karriere sowohl in der Popmusik als auch im Aktivismus, wo sie sich zudem für LGBTIQ-Rechte sowie die Rechte von Schwarzen engagiert hat.
Beim TIFF werden in diesem Jahr zehn Tage lang 132 internationale Produktionen gezeigt. Am 18. September wird der Siegerfilm verkündet, der in Toronto traditionell vom Publikum gewählt wird.
Vor 40 Jahren nahm die AIDS-Epidemie mit Beschreibungen einer seltenen Lungenentzündung ihren Anfang (MANNSCHAFT berichtete). Genau vier Jahrzehnte später sind HIV und AIDS in Film und Fernsehen so präsent wie lange nicht mehr, und besonders die Anfänge des Virus und der Epidemie geraten wieder verstärkt in den Blick (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Unterhaltung
Was vom (queeren) Serienjahr übrig bleibt
Cooper Koch und Jessica Gunning wurden ins Rampenlicht der Weltöffentlichkeit katapultiert
Von Newsdesk/©DPA
Serie
Film
Community
Wenn Facebook zur Zeitmaschine wird …
Für schwule Männer war New York City in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren Zufluchtsort und Paradies zugleich. Bis die HIV- und Aids-Krise kam und ganze Freundeskreise auslöschte. Ein unerwarteter Ort überbrückt jetzt die Lücke.
Von Greg Zwygart
HIV, Aids & STI
Geschichte
Schwul
Gesundheit
Serienjunkie
Serienjunkie: Queere Tipps für den Januar
Unser Serienjunkie informiert monatlich über die aktuellen, queeren Neustarts. Der Januar bietet einiges, um gut ins Jahr 2025 zu starten. Von neuen Produktionen bis hin zu lang erwarteten Fortsetzungen.
Von Robin Schmerer
Bi
Schwul
Unterhaltung
TIN
Lesbisch
Fotografie
Romain Berger: «Ich wollte nie Fotos nur für Schwule machen»
Romain Berger inszeniert Bilder derart akribisch, bis man sich in ihnen verliert und dabei vergisst, ob man wach ist oder träumt. In seinem neuen Fotoprojekt «Fake Society» hält er der Gesellschaft einen seltsam-absurden und zugleich schönen Spiegel vor.
Von Denise Liebchen
Kultur
Kunst