DIE LINKE.queer will «queere Infrastruktur stützen und erhalten»
Grund ist die Corona-Pandemie
Die Corona-Krise bedroht zahlreiche queere Projekte, Vereine und Unternehmen in ihrer Existenz, Beschäftigte und freie Mitarbeiter*innen stehen ebenfalls vor existenziellen Fragen. Vor diesem Hintergrund fordert DIE LINKE.queer umfangreiche Sofortmassnahmen, damit queere Infrastruktur erhalten bleibt.
Das Berliner SchwuZ ruft bereits zu Spenden in eigener Sache auf. Die Clubs der Hauptstadt müssen offiziell ab Dienstag wegen der Coronavirus-Epidemie schliessen, das SchwuZ hat das bereits umgesetzt.
Ähnlich sieht es in ganz Deutschland aus: Das Stuttgarter Eagle, das ohnehin seit Wochen ums Überleben kämpft (MANNSCHAFT berichtete), hat geschlossen. In Hamburg wurden im Schulterschluss mit nahezu allen grossen Kulturbetrieben auch die Stage-Musicals eingestellt.
Unterdessen sind die Veranstalter der Pride Events gezwungen, über eine Absage oder Verschiebung der Veranstaltungen nachzudenken. Bei der Zurich Pride gibt man sich derzeit noch optimistisch. «Wir freuen uns auf die Pride-Saison», hiess in am Samstag in einem Post bei Instagram. Genaues können man derzeit einfach noch nicht sagen.
Zu den Forderungen der Bundesarbeitsgemeinschaft DIE LINKE.queer gehört, dass bereits zugesagte und/oder ausgezahlte Fördermittel der öffentlichen Hand für queere Strukturen (Beratungszentren, CSD- und Kulturvereine usw.) unverzüglich und vollständig ausgezahlt werden müssten. Das solle auch für Projekte gelten, die nun nicht durchgeführt werden können. Auf gesonderte Verwendungsnachweise sei für 2020 zu verzichten. Dort, wo Förderungen an einen Eigenanteil gebunden sind, müsse dieser Eigenanteil ebenfalls von der fördernden Stelle bereitgestellt werden.
Und: Analog zum Kurzarbeitergeld müsse es Regelungen für Freiberufler*innen und Minijobber*innen geben. Gerade in der Gastronomie, in Clubs, Saunen, in der Sexarbeit und im Kulturbereich arbeiten zahlreiche Menschen entweder als Selbstständige oder auf der Basis flexibler, schichtabhängiger Minijobs. Ihnen droht ein Komplettausfall ihrer Einnahmen.
Hierzu gibt es bereits eine Petition: Sie fordert Hilfen nach Absagen von Veranstaltungen wie Konzerten, Messen, Aufführungen in Theatern, Opern- und Konzerthäusern u.a., was Freiberufler*innen betrifft, die von den Einnahmen aus solchen Veranstaltungen ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Warum der Coronavirus LGBTIQ häufiger treffen kann
Weitere Forderungen sind vollständige Stundungen bei festgesetzte Steuervorauszahlungen für 2020, Kulanz bei ausbleibende Mietzahlungen für die nächsten sechs Monate sowie ein Liquiditätsfonds, der unbürokratische und sofortige Unterstützung vor allem für die Kultur- und Kreativwirtschaft garantieren soll.
«Insgesamt darf sich nicht wiederholen, was wir bei der Bankenkrise erlebt haben: Rettungspakete für Konzerne und ein Abschieben der Kosten der Krise auf grosse Teile der Bevölkerung», heisst es in einer Erklärung. Queere Strukturen und die in ihnen tätigen Menschen seien essentiell für unsere Gesellschaft. Das muss durch schnell wirkende Hilfsmassnahmen deutlich werden.
Das könnte dich auch interessieren
Gesundheit
Warum dieser schwule Abgeordnete jetzt auch bei Onlyfans ist
Der australische Grünen-Abgeordnete Stephen Bates hat eine eigenen Onlyfans-Account gestartet. Dort macht er Gesundheitspolitik.
Von Newsdesk Staff
HIV, Aids & STI
Dating
Schwul
Film
«Klandestin» – Rechte Politikerin soll schwulen Geflüchteten verstecken
In Kino-Erfolgen wie «Rosa Luxemburg» und «Hannah Arendt» wurde Barbara Sukowa in Rollen warmherziger Frauen berühmt. Als eiskalte Politikerin zeigt sie in «Klandestin» eine ganz andere Seite
Von Newsdesk/©DPA
Kultur
Deutschland
Schwul
Deutschland
Spätes Coming-out: Ich war wohl erste trans Frau im Bundestag
In der Bundespolitik sind offen auftretende trans Menschen etwas relativ Neues. Nun sagt die einstige Abgeordnete Valerie Wilms, dass sie als trans Frau schon viel früher im Bundestag war.
Von Newsdesk/©DPA
TIN
Politik
Buch
Justiz
Anastasia Biefang scheitert mit Klage – hat aber trotzdem gewonnen
Als hochrangige Bundeswehr-Kommandeurin bekommt sie wegen ihres Tinder-Profils einen Verweis: Anastasia Biefang klagt sich durch die Instanzen - und bleibt nun schliesslich auch am Bundesverfassungsgericht ohne Erfolg.
Von Newsdesk/©DPA
Dating
Deutschland
News
Arbeitswelt
TIN