Coming-out bei «Family Guy» – Bruce heiratet seinen Freund
Spoilerwarnung für Staffel 19 der respektlosen US-Serie
Bei Netflix wird sie als «tabulose Animationsserie» bezeichnet: Nach 18 Staffeln queerfeindlicher Witze in «Family Guy» hat sich der Charakter Bruce jetzt geoutet und heiratet.
Der Charakter von Bruce war in der 19 Staffeln währenden Serie immer wieder dabei; über seine mutmassliche Sexualität wurden viele Witze gerissen. Nun hat er sich als schwul geoutet und hat seinen Freund geheiratet.
«Grey’s Anatomy»: So geht Corona-freundlicher Sex
In der sechsten Folge der neuen Staffel konnte Meg keine Partner für den Schulball finden. Sie und Bruce begannen miteinander auszugehen, obwohl ihre Familie immer wieder darauf hinwies, dass er «offensichtlich schwul» sei. Die konservativen, gegen LGBTIQ eingestellten Eltern von Bruce wollten, dass er eine Frau findet und sich mit ihr verlobt.
Meg aber merkt, dass Bruce nicht auf Frauen steht, und sagt die Hochzeit ab. Sie ist es sogar, die Bruce ermutigt, seinen Eltern zu sagen: «Ich bin schwul!». Bruce und sein Freund Jeffrey geben sich schliesslich das Ja-Wort.
In der Vergangenheit waren Mitglieder der LGBTIQ-Community wiederholt das Ziel von Witzen, wofür die Macher*innen der Serie immer wieder kritisiert wurden. Anfang letzten Jahres kam die Ankündigung, man würde die Schwulenwitze nun auslaufen lassen. Stattdessen verlegte man sich auf transphobe Witze.
Zimperlich oder politisch korrekt war die Serie nie, was u. a. in einer Folge mit dem Titel «Trump Guy» thematisiert wurde. Dort trifft die Hauptfigur Peter Griffin auf Präsident Donald Trump, der ihm sagt: «Viele Kinder haben ihre Lieblingswitze über Juden, Schwarze und Schwule gelernt, indem sie Ihre Show im Laufe der Jahre gesehen haben.»
Tatsächlich habe «Family Guy» in den letzten 18 Staffeln nichts unternommen, um die herkömmliche Darstellung und Wahrnehmung von queeren Menschen im öffentlichen Leben oder in den Mainstream-Medien aufzubrechen, resümierte Out.com noch vor einem Jahr. Zehn der geschmacklosesten Szenen wurden in diesem YouTube-Video zusammengestellt.
UMFRAGE DER WOCHE: Hund, Katze oder …?
Die Zeichentrickserie wurde 1999 vom Comedian und Drehbuchautor Seth MacFarlane im Auftrag des US-amerikanischen Medienunternehmens Fox erfunden, das bis vor kurzem als Haussender des abgewählten Präsidenten Trump (MANNSCHAFT berichtete) galt. Im Mittelpunkt der mit viel schwarzem Humor und Sarkasmus ausgestatteten Handlung stehen Familie und Freund*innen der dümmlichen Hauptfigur Peter Griffin.
Das könnte dich auch interessieren
Buch
Warum verehrte eine lesbische Frau Adolf Hitler?
Wie kann sich eine lesbische Frau mit Hitler und den Nazis identifizieren? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine lesenswerte Biografie über Stephanie Hollenstein, Hitlers queere Künstlerin.
Von Christian Höller
Lesbisch
Geschichte
Kultur
Award
Endlich ein Emmy für Hannah Einbinder aus «Hacks»
Überraschende Sieger*innen und zwei politische Statements: Der US-Fernsehpreis hätte eine komplett gelungene Show werden können – wäre da nicht eine Idee gewesen, die sich als unglücklich herausstellte.
Von Newsdesk/©DPA
Bi
Comedy
TV
Unterhaltung
Serie
Jugend
Promis wie Bettina Böttinger unterstützen neue Stiftung für junge Queers
Mit prominenter Unterstützung wurde in Köln die «Du bist gut!»-Stiftung vorgestellt. Ihr Ziel ist es, queere Jugendliche zu stärken, indem sie langfristig sichere Räume und Projekte im Coming-out-Prozess fördert. Die Stiftung ist aus dem anyway hervorgegangen – der ältesten und grössten queeren Jugendeinrichtung Europas.
Von Newsdesk Staff
LGBTIQ-Organisationen
Coming-out
USA
Fall Charlie Kirk: Mutmasslicher Attentäter war mit trans Frau zusammen
Die Behörden rätseln weiterhin über das Motiv von Tyler Robinson. Laut US-Medien lebte der 22-Jährige mit einer trans Frau zusammen, die dem FBI nun als Zeugin zur Seite steht.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN