Macron gegen Owens: Fotos sollen Trans-Gerücht entkräften
Frankreichs Präsident Macron und seine Frau werfen der US-Influencerin Owens Verleumdung vor. Owens hatte mehrfach Brigittes Geschlecht infrage gestellt. Vor Gericht könnten Fotos gezeigt werden.
Im Rechtsstreit des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und seiner Ehefrau Brigitte mit der rechten US-Influencerin Candace Owens um Verleumdung könnten vor Gericht Fotos von Brigitte gezeigt werden. «Das sind alles Materialien, die wir beabsichtigen, vor Gericht vorzulegen, damit es alle sehen können», sagte Macron-Anwalt Tom Clare im BBC-Podcast «Fame Under Fire». Clare war zuvor nach Fotos gefragt worden, die Brigitte gegebenenfalls schwanger oder beim Grossziehen ihrer Kinder zeigten.
Das französische Präsidentenpaar klagt im US-Bundesstaat Delaware unter anderem gegen Owens Behauptung, Brigitte Macron sei als Mann geboren worden (MANNSCHAFT berichtete). Die Macrons werfen ihr vor, wissentlich Falschbehauptungen verbreitet zu haben. Auf Gesuche der Macrons, die Inhalte zurückzuziehen, habe sie mit weiteren Unwahrheiten reagiert, hiess es in Gerichtsdokumenten, die mehreren US-Medien vorlagen. So habe sie etwa behauptet, dass Brigitte und Emmanuel Macron miteinander verwandt seien.
Die Macrons seien durch diese Behauptungen zum Opfer einer «globalen Erniedrigungs-Kampagne» geworden, die «invasiv, entmenschlichend und zutiefst unfair» sei, heisst es in der Klage, die 22 Anklagepunkte umfasst. Owens hielt nach Bekanntwerden der Klage an ihren Aussagen fest.
Auch wissenschaftliches Gutachten vorgesehen In dem Verfahren soll es neben den Aussagen von Emmanuel und Brigitte Macron auch ein wissenschaftliches Expertengutachten geben, sagte Anwalt Clare. Der Jurist ging nicht darauf ein, wie genau dieses aussehen wird. «Es ist natürlich unglaublich zudringlich für diese Familie, ins Gericht zu gehen und diese Beweise vorzulegen», kommentierte der Anwalt. Die Klage sei aber nicht leichtfertig eingereicht worden, sondern vollständig durchdacht gewesen.
Die 36 Jahre alte Influencerin Owens hat auf Social Media eine grosse Reichweite in rechten Zirkeln: Sie hat 5 Millionen Abonnent*innen auf Youtube und rund 7 Millionen auf der Plattform X. 2024 verweigerte die australische Regierung Owens die Einreise und verwies auf die Verbreitung falscher Behauptungen über den Holocaust oder Muslime durch sie.
Macron ist seit 2017 Präsident. Im Wahlkampf waren Gerüchte aufgetaucht, er führe mit seiner Frau eine Scheinehe und sei in Wahrheit schwul (MANNSCHAFT berichtete). Die Behauptung war auf der prorussischen Propagandaseite Sputnik aufgegriffen worden und verbreitete sich daraufhin in der ganzen Welt. Der konservative französische Abgeordnete Nicolas Dhuicq hatte in dem Interview zu Macron erklärt: «Hinter ihm steht eine sehr wohlhabende Gay-Lobby. Das sagt alles.» Seit damals kursieren auch die Trans-Gerüchte über Brigitte Macron.
Mehr: 4 Männerleichen in Paris: Schwulenfeindliches Motiv? Ein Verdächtiger wurde des Mordes angeklagt (MANNSCHAFT berichtete)
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