Brand vor CSD in Cottbus: Auch der Staatsschutz ermittelt

Brand vor CSD in Cottbus: Auch der Staatsschutz ermittelt
Beim Brand eines Müllcontainers am «Regenbogenkombinat» wurde niemand verletzt. (Bild: instagram.com/regenbogenkombinat_cottbus/)

Vor dem CSD in Cottbus brennt ein Müllcontainer am «Regenbogenkombinat» und der Staatsschutz ermittelt – was steckt dahinter? Vor der CSD-Parade ist die queere Community in Cottbus besonders wachsam.

Die Polizei prüft, ob ein Brand vor dem queeren Kulturzentrum in Cottbus im Zusammenhang mit dem bevorstehenden CSD in der südbrandenburgischen Stadt steht. Der polizeiliche Staatsschutz wurde in die Ermittlungen eingebunden, da Brandstiftung und ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden können, sagte ein Sprecher der Polizei. «Es ist uns bewusst, dass gerade in der CSD-Woche ein Brand vor diesem Objekt besonders angeguckt werden muss.»

«War das ein Brandanschlag?», fragten mehrere Initiativen in den sozialen Medien. Am Montagnachmittag hatte laut Polizei ein Müllcontainer Feuer gefangen und eine benachbarte Fassade des Kulturzentrums in Mitleidenschaft gezogen. Verletzt wurde demnach niemand. Die Feuerwehr habe den Brand nach etwa 15 Minuten gelöscht. Spezialist*innen der Kriminalpolizei suchten Spuren und nahmen Ermittlungen zur Brandursache auf.

«Das ist kein Zufall», sagt Christian Müller, Vorstandsmitglied des CSD Cottbus e.V. auf Instagram. «Wir stecken in den CSD-Aktionswochen, die noch bis Ende der Woche mit zahlreichen Veranstaltungen verlaufen. Wir brauchen schnelle Aufklärung durch die Polizei. Am kommenden Samstag wird es eine CSD-Demo in Cottbus geben.»

Am vergangenen Donnerstag gab es einen Gesprächsabend mit der Polizei zum Thema Hasskriminalität, so Müller weiter. Das Thema Schutz und Sicherheit von queeren Menschen sei in diesem Jahr besonderes präsent. «Das Regenbogenkombinat wurde in der Vergangenheit mehrfach am Eingangsbereich beschädigt. Regenbogenbanner wurden immer wieder abgerissen und beschmiert. Erschreckend ist, dass der Brand am Tag stattfand, während sich Menschen im Gebäude aufhielten.»

Gegendemo zum CSD am Sonntag angemeldet Die Polizei wird am Sonntag zum CSD unter dem Motto «Vereint in Frieden und Vielfalt» und zwei weiteren Versammlungen in Cottbus im Einsatz sein. Gegen die bunte Parade gibt es Protestaufrufe. Die rechtsextreme Gruppierung «Deutsche Jugend voran» schrieb in sozialen Medien, sie wolle gegen den CSD in Cottbus auf die Strasse gehen.

Deutschlandweit gab es immer wieder Gegendemonstrationen und Störversuche aus der rechten Szene gegen CSDs. Der Brand vor dem «Regenbogenkombinat» hat noch einmal Besorgnis in der queeren Community ausgelöst.

Bündnis will Zeichen gegen rechts setzen Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Hochschulen, Kultur und anderen Initiativen will auch ein Zeichen gegen Rechtsextremismus in der Lausitz setzen. In einer gemeinsamen Erklärung hiess es auch, die Versammlungsfreiheit dürfe nicht für Ausgrenzung oder Hetze missbraucht werden.

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