Bespuckt und getreten: Zwei homofeindliche Vorfälle in Berlin
Lesbisches Paar beleidigt und bespuckt
In Kreuzberg kam es in der Nacht zum Samstag am U-Bahnhof Kottbusser Tor zu einem Polizeieinsatz, nachdem ein Mann u.a. ein lesbisches Paar beleidigt und in deren Richtung gespuckt haben soll.
Nach Angaben zweier 29 und 31 Jahre alter Frauen, hätten sie in einem Zug der Linie 8 Händchen gehalten, als der ihnen unbekannte 31-Jährige auf sie zugekommen sei, sie homophob beleidigt und in ihre Richtung gespuckt hätte, ohne sie jedoch zu treffen. Das Paar war aus Angst am Kottbusser Tor ausgestiegen, der aggressive Mann war ihnen jedoch gefolgt.
Ein 37-Jähriger, der das Geschehen beobachtet hatte, wollte die Frauen unterstützen und forderte den Mann nach eigenen Angaben auf, sein Verhalten zu unterlassen. Daraufhin soll der 31-Jährige auch ihn homophob beleidigt und in seine Richtung gespuckt haben.
Der Tatverdächtige wurde bis zum Eintreffen der Polizei durch Sicherheitspersonal der BVG festgehalten. Hierbei soll der aggressive Mann mehrfach Drohungen gegen die Mitarbeitenden der BVG geäussert haben. Nach Aufnahme seiner Personalien bekam er einen Platzverweis ausgesprochen und wurde des Ortes verwiesen. Videoaufzeichnungen wurden gesichert. Die Ermittlungen dauern an.
In Biesdorf alarmierte in der Nacht zum Samstag gegen kurz nach 1 Uhr ein 26-Jähriger die Polizei und gab an, er sei kurz zuvor von fünf ihm Unbekannten angegriffen worden. Die fünf Tatverdächtigen sollen ihn zu Boden gestossen und auf ihn eingetreten haben. Zudem hätten sie ihn dabei mehrfach homophob beleidigt. Ein 19-jähriger Zeuge bestätigte die Angaben des 26-Jährigen und beschrieb die flüchtigen Jugendlichen.
Eine Absuche der Umgebung verlief jedoch erfolglos. Der Angegriffene erlitt leichte Verletzungen und gab an, sich bei Bedarf selbst in ärztliche Behandlung zu begeben. Die Ermittlungen wegen Beleidigung und gefährlicher Körperverletzung dauern an.
Erst am Mittwoch war es zu einem schweren homofeindlichen Übergriff gekommen: Ein 32-Jähriger wurde von zwei Männern beleidigt und verletzt (MANNSCHAFT berichtete).
An diesem Samstag darf der «Renate» genannte Mann wieder nach Hause. Er arbeitet für den Sender QueerLive.
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