Bern: Lesben demonstrieren für mehr Sichtbarkeit
Dass Homosexualität auf Männer die auf Männer stehen reduziert wird und Lesben dabei ausgeklammert werden, kommt öfters vor. Dagegen möchte die offen lesbische Stadträtin Tabea Rai vorgehen.
Zusammen mit dem Verein «Tag der lesbischen Sichtbarkeit Schweiz» stellt sie diesen Samstag in Bern die «Lesben*Demo» auf die Beine. «Es hätte mein Coming-out extrem erleichtert, wenn damals mehr lesbische Frauen in der Öffentlichkeit gestanden wären», so Rai gegenüber dem Bund. Die Demo soll den Frauen mehr Mut verschaffen, zu ihrer Sexualität zu stehen, und will die Vielfalt lesbischer Lebensweisen aufzeigen.
Die bescheidene Präsenz der Lesben wirkt sich auch auf anderen Ebenen negativ aus. So werden Lesben bei Safer-Sex-Kampagnen kaum direkt angesprochen, obwohl viele Krankheiten auch bei Sex zwischen Frauen übertragen werden können, erklärte Rai gegenüber dem Bund. Laut Anna Rosenwasser, Geschäftsleiterin der Lesbenorganisation Schweiz (LOS), sind Frauen generell weniger sichtbar als Männer.
Es gibt einige, die Schwulen eine gewisse Mitschuld für die fehlende Sichtbarkeit der Lesben geben. In einer Aufschrei-Debatte vor zwei Jahren nahm die LOS dazu Stellung. Sie kritisierte einerseits die Lesben- und Frauenfeindlichkeit bei Schwulen, andererseits auch die zahlenmässige Dominanz von schwulen Männern in Homo-Gruppierungen – dies erschwere die Sensibilisierung lesbischer Themen.
Heute jedoch sehen weder Tabea Rai noch Anna Rosenwasser die Verantwortung für die Situation der Lesben bei den Schwulen. So teilt sich die LOS wieder das Büro mit Pink Cross, dem «Schweizer Dachverband der schwulen und bi Männer*».
Die Veranstalterinnen würden sich auch auf zahlreiches Erscheinen von schwulen und heterosexuellen Männern freuen. Das Sternchen in «Lesben*Demo» soll das Erscheinen von Schwulen, Bisexuellen, trans Menschen und queeren Persönlichkeiten willkommen heissen. «Um Solidarität und Unterstützung für unsere Forderungen zur Gleichstellung zu zeigen», sagt Tabea Rai zur Mannschaft. So hat auch Pink Cross sich dazu bereit erklärt, an der Demonstration teilzunehmen.
Weitere Informationen zu der Demo findest du unter lesbendemo.ch
Das könnte dich auch interessieren
Serie
Jesse Tyler Ferguson: Die lauteste Kritik an «Modern Family» kam von Queers
In den USA wurde 2020 die letzte Folge der preisgekrönten Serie ausgestrahlt, die die Wahrnehmung von homosexuellen Menschen mit den Mitteln der Popkultur verändert hat.
Von Newsdesk Staff
Regenbogenfamilie
Liebe
People
Schwul
Schweiz
Zürich: Rickli will Geschlechtsangleichungen bei Jugendlichen verbieten
Geht es nach Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli, sollen Minderjährige im Kanton Zürich keine geschlechtsangleichende Behandlungen mehr erhalten dürfen. LGBTIQ-Organisationen kritisieren ihre Forderung scharf.
Von Newsdesk Staff
Gesundheit
TIN
Politik
Geschlecht
NRW
Regenbogen sorgt für Knatsch bei kirchlicher Schuleröffnung in Köln
Kardinal Woelki hat am Montag in Köln ein neues Schulzentrum des Erzbistums eröffnet. Dabei protestierten Eltern und Schüler dagegen, dass Regenbogen-Symbole vermieden werden sollten.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Religion
News
Österreich
Wien demonstriert gegen transfeindliche Gewalt
In Österreich nehmen queerfeindliche Angriffe zu. Betroffen sind nicht nur queere Einrichtungen wie die Villa Vida und das Gugg, das Vereinszentrum der Hosi Wien, sondern auch viele Einzelpersonen.
Von Christian Höller
Queerfeindlichkeit
News
TIN