Berlin würdigt Josephine Baker

Die LGBTIQ-Ikone wurde in den 1920ern in der Stadt gefeiert

Ausstellung über Josephine Baker in Bonn (Bild: Oliver Berg/dpa)
Ausstellung über Josephine Baker in Bonn (Bild: Oliver Berg/dpa)

Bisher kommt der Grünstreifen etwas trist daher, doch vielleicht führt der neue Name zu mehr Esprit: Berlin plant einen Garten benannt nach der LGBTIQ-Ikone Josephine Baker.

Es handelt sich um den PLatz zwischen Neuer Nationalgalerie Reichpietschufer der momentan keinen Namen trägt, bald aber der französisch-amerikanischen Sängerin huldigen soll, die Berlin in den 20er Jahren in Furore versetzte. Im Zusammenhang steht eine Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie Anfang des Jahres.

Wie die B.Z. berichtete, findet am 6. Oktober im Rahmen der «Tafel im Grünen», einem Fest der Anrainer des Kulturforums, die Umbenennung statt. Erwartet  werden unter anderem Kulturstaatsministerin Claudia Roth, der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Hermann Parzinger und Klaus Biesenbach, Direktor der Neuen Nationalgalerie.

Josephine Baker war eine Person, «die in der 20er-Jahren in Berlin gefeiert wurde und in den 30er-Jahren hier nicht mehr auftreten durfte. Josephine Baker ist jetzt eine Mahnung für Demokratie und Wachsamkeit, besonders weil die Künste wie ein Lackmustest für unsere Gesellschaft sind», erklärte Biesenbach.

Der Ort sei dabei nicht zufällig ausgewählt. «Wenn wir Konzerte im Skulpturengarten in der Neuen Nationalgalerie machen, öffnen wir oft die grosse Tür zu der Skulpturen-Grünfläche zwischen dem Gebäude und dem Landwehrkanal.»

1926 versetzt Josephine Baker erstmals auch die deutsche Hauptstadt in Ekstase: Bekleidet mit wenig mehr als ein paar Federn, liess die 20 Jahre alte Amerikanerin im Nelson-Theater am Kurfürstendamm zu wilden Jazz-Rhythmen die Hüften kreisen. Alle Aufführungen waren ausverkauft. In ihren Memoiren wird sie später schreiben: «Berlin, das ist schon toll! Ein Triumphzug. Man trägt mich auf Händen. In keiner anderen Stadt habe ich so viele Liebesbriefe bekommen, so viele Blumen und Geschenke.»

Josephine Baker war der erste weibliche Superstar mit afroamerikanischen Wurzeln. Was weniger bekannt ist: Sie war auch Wiederstandskämpferin und Bürgerrechtlerin (MANNSCHAFT berichtete). MANNSCHAFT will sich für dich immer von seiner besten Seite zeigen. Ab Oktober geht das noch besser – mit einer ganz neuen Webseite!

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